Haben Sie es auch schon bemerkt? In Zeitschriften und Magazinen sehe ich gerade überall wieder Fotos von leuchtenden Frühjahrsblühern in zarten Farben. Aber auch leckere Rezepte mit frischen Kräutern. Vor allem Bärlauch in Form von Pesto, Dressings, Suppen und Salaten, erzählt Andrea Steuerberg von den LandFrauen Rehren-Idensen. Auffällig ist, dass die Kräuter frisch in der Natur bei einer ausgiebigen Wanderung natürlich selbst geerntet werden. Denn das Erleben und Genießen der Natur steht seit Corona wieder hoch im Kurs. Ein Trend, über den wir LandFrauen uns freuen. Auch wir bieten in unseren Programmen Workshops zum Waldbaden, Naturerlebnisführungen oder besondere Wanderungen an. Hier im ländlichen Schaumburg mit dem Haster Wald, den Waldgebieten um die Schaumburg und Paschenburg herum sowie den umliegenden Landkreisen mit ihren noch ursprünglichen Wäldern, gibt es einige herrliche Ziele die es zu entdecken gilt.

Heute möchte ich Sie zu einer Wanderung im Iht mitnehmen. Wir starten früh am Parkplatz am Schwimmbad in Coppenbrügge und sind erstaunt dort Wohnmobile vorzufinden die dort augenscheinlich übernachtet haben. Der Ausschilderung folgen wir südwestlich steil bergauf bis wir die markanten Felsnadeln Adam und Eva erreichen. Denn dort finden wir ab Anfang April die ersten Frühblüher. Auf dem schmalen Weg an der Abbruchkante entlang wandern wir Richtung Süden und können dort die ersten einzeln vorkommenden Buschwindröschen, Lerchensporn und Schlüsselblumen entdecken, bis wir in einem lila, weiß, gelben Blütenmeer stehen. Eine Bank an einem aussichtreichen Platz lädt zum Verweilen ein. Hier können wir die Sonne genießen. Da über die Felskante oft ein kühler Wind bläst, blüht hier der Bärlauch etwas später als in unseren Gärten zu Hause. Wer den schneeweißen Blütenteppich sehen und riechen möchte, kommt daher am besten Anfang Mai vorbei. Weiter geht es auf dem schmalen Trampelpfad vorbei an den Ithklippen zum Ithturm. Doch wir trauen unseren Augen nicht als uns auf diesem schmalen Weg eine Gruppe Mountainbiker entgegenkommt. Wohin ausweichen ohne auf die zarten Pflanzen zu treten? Wir sind diesen Weg in den letzten 15 Jahren jährlich gelaufen, der ehemals schmale Pfad wird von Jahr zu Jahr breiter, zu den schönsten blühenden Flecken sind Wege in die blühenden Flächen getrampelt. Am Ithturm finden wir einige sonnige Picknicktische. Zurück geht es auf dem Kammweg vorbei an mehreren Infotafeln zur Erklärung der Flora und Fauna und deren Bedeutung für das Naturschutzgebiet nördlicher Ith. Unweit dieser Schilder sehen wir eine Familie die mit ihren Grundschulkindern im Bärlauch steht und ihn müllsackweise abrupft. Das sind dann die Situationen, wo ich mich frage, ob es richtig ist diese wunderbaren Flecken Natur bekannt zu machen

Ein ebenso wunderbares Naturschauspiel gibt es Anfang März im Schweineberg bei Hameln. Dort blühen die Märzenbecher in weiten von vielen Wanderwegen durchzogenen Flächen. An den Wochenenden der Blüte sind die Waldwege mittlerweile so überlaufen, das dort vier Ranger darauf achten, dass die Wege nicht verlassen werden und schon entstandene Trampelpfade durch die blühenden Flächen hindurch mit Totholz blockiert werden. Schließlich gilt Im Naturschutzgebiet: verlassen der Wege und abpflücken von Pflanzen jeder Art ist verboten! Und wer diese Schönheit bewundert hat, weiß, dass wir sie unbedingt schützen und erhalten müssen.

Doch zurück zu unserer Wanderroute im Iht. Vorbei an der Aussichtsklippe Mönchstein steigen wir auf steil abfallenden Stufen durch die unwegsame Teufelsküche wieder hinab in die Zivilisation. Eine tolle Wanderung, die ich Ihnen für den Frühling nur empfehlen kann. Vor allem da Sie auch außerhalb der geschützten Flächen wunderbaren Bärlauch finden und ein paar Blätter pflücken können. Damit lässt sich zu Hause dann eine leckere Bärlauchbutter zubereiten, die zu warmen Baguette besonders gut passt. Und wenn Sie jetzt auch mal Lust auf eine tolle Wanderung mit den LandFrauen haben, dann schauen Sie doch einfach mal unter www.landfrauen-schaumburg.de in unseren Veranstaltungskalender rein.