Viele Jägerinnen und Jäger folgten der Einladung zur Jahreshauptversammlung der Jägerschaft des Landkreises Schaumburg durch den Vorsitzenden Sven Wilkening, der nunmehr über das erste Jahr seiner Amtszeit resümieren konnte. Die Kreisdezernentin des Landkreises Schaumburg Andrea Stüdemann überbrachte Grüße des Landrates Jörg Farr. Sie erklärte, dass sie immer wieder gefragt werde, was ihre genaue Funktionsbezeichnung sei; aus diesem Grund beschrieb sie anschaulich ihren Dezernatszuschnitt mit den facettenreichen Berührungspunkten zur Jagd und erläuterte diese an Beispielen, wie dem Ordnungsamt oder dem kreiseigenen Forstamt. Damit könne man sagen, dass sie die Jagddezernentin des Landkreises Schaumburg sei.
Der Schaumburger Landtagsabgeordnete Jan-Philipp Beck freute sich über den guten Austausch mit der Jägerschaft und ging im speziellen auf das Thema „Wolf“ ein. Er schilderte die Neuregelung durch den „Lemke-Vorschlag“, also dass nach einem Wolfsriss in einem Radius von 1000 Metern 21 Tage freies Schießen möglich sein soll. In seinen Augen war dies ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn viele der Jäger sich noch mehr hätten vorstellen können. Aktuell sei der Umgang mit dem Thema Wolf demnach kein praxistauglicher Ansatz. Er hoffe auf baldige Klarheit und dass die aktuelle Pattsituation zwischen Bund und EU aufgelöst werde.
Der stellvertretende Präsident der Landesjägerschaft Ralf Eickhoff präsentierte ein Exemplar der neuen LJN-Zeitschrift „Blattzeit“. Darüber hinaus ging er darauf ein, dass die Landesjägerschaft aus dem Messeformat „Pferd und Hund“ ausgestiegen sei und man nunmehr mit der Deutschen Messe AG im Austausch hinsichtlich eines Formats mit dem Titel „Jagen, Angeln und Natur“ sei.
Kreisjägermeister Michael Schaer kündigte eine Veranstaltung zur Abrechnung der Nutria-Prämien in Barsinghausen an. Er berichtete, dass im Berichtsjahr die Jägerprüfungen einmal von Jungjägern der Jägerschaft Schaumburg und zweimal von der Jagdschule Holler aus Münster absolviert wurden. Er dankte allen Ausbildern, Prüfern, dem Team der Kreisverwaltung, den Hegeringleitern und den Obleuten.
Vorsitzender Sven Wilkening teilte in seinem Bericht mit, dass im letzten Jahr die Mitgliedergrenze von 1.000 Mitgliedern überschritten wurde. Er bedankte sich für die Unterstützung bei seinem Team, den Hegeringleitern und Obleuten. Aus dem letzten Jahr hob er als große öffentlichkeitswirksame Veranstaltung die Regionalschau in Stadthagen hervor. Erfreulich sei auch das Interesse der politischen Vertreter am Thema Jagd. Wichtig sei stets der Dialog zwischen Jägern und Nichtjägern, um gegenseitige Akzeptanz zu schaffen.
Der Bericht des Schatzmeisters Michael Neugebauer enthielt Zahlen und Daten des Vorjahres- und aktuellen Kassenstandes; die Revisoren entlasteten erwartungsgemäß den Vorstand. Die angekündigte Satzungsänderung, die u.a. eine Änderung der Art der Ladung vorsah, die demnach auch per E-Mail möglich ist, wurde einstimmig verabschiedet. Auch in diesem Jahr wurden wieder feierlich die Jägerbriefe an die neuen Jungjäger überreicht. 21 Jäger haben in diesem Frühjahr die Prüfungen erfolgreich absolviert. Einem Nachzügler aus dem letzten Jahr konnte darüber hinaus der Jägerbrief überreicht werden. Unter dem Punkt „Verschiedenes“ regte Friedrich Windheim an, eine jeweils Arbeitsgruppe zum Thema „Entschärfung der Schwerpunkte beim Fallwild“ sowie zum Thema „Pflege des Niederwildes“ einzurichten. Ulrich Menneking berichtete nachfolgend über die erfolgreiche Einwerbung von Mitteln aus der BINGO Umweltstiftung für Fledermauskästen, die, um Synergieeffekte zu erhalten, an Hochsitzen in den Schaumburger Revieren angebracht werden sollen.
Die gut besuchte Veranstaltung wurde durch die musikalische Begleitung des Jägercorps Schaumburg bereichert.