Die Europawahlen finden vom 6. bis 9. Juni statt. In Deutschland wird nur am 9. Juni gewählt und zwar zur gewohnten Zeit zwischen 8 und 18 Uhr. In Wunstorf werden dann 29 Wahllokale geöffnet haben und 232 Wahlhelfer im Einsatz sein. Die Briefwahlstelle ist bereits seit dem 21. Mai geöffnet.
Sie befindet sich diesmal in der Abtei (Arnswalder Zimmer, 2. Etage) und ist über den Zugang zur Stadtbibliothek barrierefrei (Rampen und Fahrstuhl) zu erreichen. Mit Stand 21. Mai, 18 Uhr, sind bereits 3.015 Briefwahlunterlagen erstellt worden, was 9,34 Prozent der Wahlberechtigten entspricht. Das ist bemerkenswert, da zur Europawahl 2019 insgesamt 14,73 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme über die Briefwahl abgegeben haben. Der Briefwahlantrag kann elektronisch über www.wunstorf.de, schriftlich (z. B. Rückseite der Wahlbenachrichtigungskarte benutzen) oder persönlich in der Briefwahlstelle der Stadt Wunstorf beantragt werden.
Wahlberechtigt sind insgesamt 32.294 Einwohner der Stadt. Darunter befinden sich auch wieder eine Reihe junger Erstwähler. Denn erstmalig kann bei einer Europawahl ab dem 16. Lebensjahr gewählt werden. Dies betrifft 695 Personen. Im Gegensatz zu Bundes- oder Landtagswahlen haben die Wahlberechtigten bei der Europawahl nur eine Stimme, was die Auszählung im Nachgang auch erleichtert. Sie gehört damit zu den einfacheren Urnengängen für die Wahlhelfer. Im Wahllokal 12 (Oststadtschule) wird eine statistische Auswertung nach der Wahl erfolgen. Am Wahlabend nehmen 19 Mitarbeiter die Wahlunterlagen entgegen, fassen die Ergebnisse aus den Wahllokalen zusammen und überprüfen die Wahlniederschrift auf Vollständigkeit.
Die Ergebnisse können am Wahlabend über www.wunstorf.de eingesehen werden. Die Ergebnisse aller 54 Urnenwahlbezirke werden für Wunstorf spätestens 19.30 Uhr erwartet. Erfahrungsgemäß nimmt die Auszählung der Briefwahl (13 Bezirke) mehr Zeit in Anspruch, so dass im späteren Verlauf des Abends das Gesamtergebnis für Wunstorf steht. Die Stimmen der Briefwahl werden von der Region Hannover ausgezählt. Genügend Stimmzettel sind auf jeden Fall vorhanden, denn für bis zu 87,5 Prozent der Wahlberechtigten ist Material geliefert worden. Wer also die Wahlleitung ins Schwitzen bringen möchte, geht auf jeden Fall zur Wahl. Vor fünf Jahren gab es eine Wahlbeteiligung in Höhe von 65,2 Prozent. Ein Musterstimmzettel kann auf der Seite der Region Hannover heruntergeladen werden. 34 Parteien stehen zur Wahl.
Einige Kuriositäten hat es mit Blick auf die Europawahl bereits gegeben. So haben die Neustädter Sozialdemokraten eine Abmahnung wegen der Größe ihrer Wahlplakate erhalten. Statt dem Format A0 ist nur Format A1 erlaubt, wegen der Verkehrssicherheit, wie es aus dem Neustädter Rathaus auf Nachfrage heißt. Die fertigen Wahlplakate haben die Genossen kurzerhand in der Mitte geteilt und das Ergebnis wiederum in den sozialen Netzwerken geteilt. Das ist auch zulässig, wenn ein Abstand zwischen den Plakaten erkennbar ist. Dann sind es eben zwei Plakate im Format A1.
In der Wunstorfer Verwaltung nimmt man diese Kuriosität schmunzelnd zur Kenntnis. Eine solche Regelung zur Größe der Wahlplakate gibt es hier nicht. Dafür ist vor einem großen Wahlplakat der CDU die Werbung fürs Schützenfest aufgestellt worden. Unglücklich, wie Stadtsprecher Alexander Stockum einräumt. Das Schützenfest-Schild wird umgesetzt. CDU-Chef Marin Pavel sieht es auf Nachfrage gelassen. Der Standort wechselt immer mit der SPD. Da habe man halt diesmal Pech gehabt. ”Ich würde sagen, locker bleiben und auf jeden Fall auch zum Schützenfest gehen.” Das findet übrigens eine Woche vor der Europawahl auf dem Festplatz in den Ellern statt.