Neben schriftlichen Zeugnissen können auch Fotos zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte entscheidend beitragen. Die Abgabe zahlreicher Fotos aus der Sammlung des Fotografen Rudi Diersche und des ersten Teils des Fliegerhorst-Archivs von Heinrich Wittrock am vergangenen Dienstag war daher ein Glücksfall für das Stadtarchiv. Beide Abgaben ergänzen qualitativ und quantitativ den vorhandenen Bestand.
Zusammen mit Stadtarchivar Klaus Fesche freute sich Bürgermeister Carsten Piellusch über die beiden Fotobestände für das Stadtarchiv und dankte Sandra Diersche-Schwamm, ihrer Schwester Verena Tielman und Heinrich Wittrock für die Abgaben. „Ein besonderer Tag“, so Piellusch, der auch gleich auf die Besonderheiten der Bestände einging. Jeder Bestand steht für wichtige und zentrale Themen Wunstorfs und dokumentiert die Alleinstellungsmerkmale der Stadt. Da ist zum einen Steinhude und das Steinhuder Meer. Themen, die von dem Fotografen Rudi Diersche, der auch insgesamt fünf Bildbände hierzu veröffentlicht hat, umfangreich dokumentiert wurden. Dabei handelt es sich sowohl um eigene Fotografien als auch um gesammelte, mit denen Diersche seinen Bestand ergänzt hat, so Fesche.
Bei der zweiten Abgabe handelt es sich um den ersten Teil des Fliegerhorst-Archivs von Heinrich Wittrock. Ebenfalls ein wichtiges Thema mit Alleinstellungsmerkmal für die Stadtgeschichte, wie Piellusch betont und darauf verweist, dass der Fliegerhorst bis heute ein wichtiger Wirtschaftsstandort für die Stadt ist. Der erste Teil des Fliegerhorst-Archivs reicht von der NS-Zeit über die Royal Air Force bis zur Bundesluftwaffe und der Stationierung der A400M, deren einziger Standort Wunstorf ist.
Rund 12.000 Fotos zu Steinhude und dem Steinhuder Meer umfasst die Abgabe der Familie Diersche. Dabei auch Fotos, die Diersche für seine Bücher genutzt hat. Heinrich Wittrock hat in einem ersten Schritt dem Stadtarchiv zwei Umzugskartons mit Dokumenten und rund 1.000 Fotos – Material, das im Wesentlichen seinen Büchern zum Fliegerhorst zugrunde liegt – übergeben. Beide Bestände versetzen das Stadtarchiv in die Lage, Anfragen noch besser, intensiver und qualitativer zu beantworten, so Fesche, der auch betont, dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass Nachlässe ins Stadtarchiv wandern.