Lieber ins Archiv bringen | Wunstorfer-Stadtanzeiger

25.07.2024 12:31

Lieber ins Archiv bringen

Auf dem Fliegerhorst: Abschiedsparade der Briten. (Foto: Fliegerhorst-Archiv Heiner Wittrock)
Auf dem Fliegerhorst: Abschiedsparade der Briten. (Foto: Fliegerhorst-Archiv Heiner Wittrock)
Auf dem Fliegerhorst: Abschiedsparade der Briten. (Foto: Fliegerhorst-Archiv Heiner Wittrock)
Auf dem Fliegerhorst: Abschiedsparade der Briten. (Foto: Fliegerhorst-Archiv Heiner Wittrock)
Auf dem Fliegerhorst: Abschiedsparade der Briten. (Foto: Fliegerhorst-Archiv Heiner Wittrock)

Nicht nur schriftliche Zeugnisse erzählen von der Geschichte einer Stadt sondern auch Fotos. Sie helfen das Stadtgeschehen und Veränderungen im städtischen Erscheinungsbild visuell aufzuarbeiten. Um so wertvoller sind so umfangreiche private Fotobestände, wie sie das Stadtarchiv kürzlich von Sandra Diersche-Schwamm und ihrer Schwester Verena Taulien (Bestand Rudi Diersche) und Heiner Wittrock (Fliegerhorst-Archiv) erhalten hat.

Bisher konnte keine vollständige Sichtung der beiden Bestände erfolgen, wie Stadtarchivar Klaus Fesche auf Nachfrage dieser Zeitung erläutert. „Die Bestände sind aber so gut erschlossen, dass wir schnell etwas finden können“, so Fesche weiter. Denn zur Abgabe gehörten auch Listen, die von den Nachlassgebern angefertigt wurden. So hat schon Rudi Diersche selber seine Fotos angefangen zu ordnen und damit eine wertvolle Vorarbeit geleistet, wie die beiden Töchter bei der Übergabe berichten. Letztendlich führten dann Gedenkveranstaltungen dazu, dass sie sich mit dem Nachlass des Vaters beschäftigt haben. „Man kann sich darin verlieren“, so Diersche-Schwamm. Und das glaubt man sofort, wenn man die Fotos unter anderem eine Luftaufnahme zum Bleichen bei Seegers & Sohn in Steinhude sieht.

Das Gleiche gilt auch für die Abgabe von Wittrock zum Fliegerhorst. Fotos aus den Jahren 1934 bis 2005/2010 lassen die Zeit der Royal Air Force (RAF) ebenso wieder lebendig werden wie die Verabschiedung von Bundeskanzler a. D. Konrad Adenauer. Außerdem gehören diverse Texte, Broschüren und Infomaterial unter anderem zu Themen wie Friedensgruppen oder Fluglärm zur Abgabe. Weit gespannte Themen, die eine Bereicherung für das Archiv sind, so Fesche. „Es macht einfach Spaß“, erläutert Wittrock seine Sammlungstätigkeit, der oft auch Anfragen erhält und dann recherchiert. Auch zu diesem Bestand gehören Bestandslisten, die Wittrock selbst angefertigt hat.

Ein Appell

Es mag überraschen, aber es ist für das Stadtarchiv gar nicht so einfach an historische Fotobestände zu kommen. Dabei befinden sich nicht selten für das Archiv bedeutende Fotos in einem Nachlass. „Beide Sammlungen schließen nicht nur Lücken, sondern erweitern unsere Bestände ganz entscheidend. Mit ihnen sind wir deutlich besser aufgestellt, um Nutzeranfragen zu beantworten oder Publikationen auszustatten“, erläutert Fesche die Bedeutung der beiden Bestände. Vor diesem Hintergrund appelliert Bürgermeister Carsten Piellusch auch an alle, die alte Fotos von der Stadt etc. haben, sie dem Stadtarchiv anzubieten.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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