Was ist geplant zur Landesgartenschau 2026 in Bad Nenndorf? – In einer kleinen Serie stellen wir geplante Bereiche, wie Gärten, Gebäude, Erholungszonen und Infrastruktureinrichtungen vor. Heute geht es um die Liegehalle im Kurpark.
Aus seinem „Dornröschenschlaf“, wie es Architekt Jörg Sander (Kiefer Sander Architekten BDA) ausdrückte, soll das Gebäude der „Liegehalle“ im oberen Teil des Kurparks geweckt werden. Der Freischnitt des zugewucherten Bereiches erfolgte bereits. Im Verlauf des Sommers wird die Baugenehmigung erwartet, im frühen Herbst sollen die Arbeiten am 50 bis 60 Jahre alten Gebäude beginnen. Die Sanierung wird, so die aktuelle Planung, Ende Februar 2026 fertiggestellt werden.
Die frühere Nutzung wird im Namen beschrieben: In der Liegehalle wurde gelegen. Sie diente als Ort der Entspannung für die Kurgäste. Bei gutem Wetter wurden die Liegen auf die noch heute sogenannte Liegewiese getragen. Mit Blick auf die Süntelbuchen oder geschlossenen Augen konnte dort dank der Südwest-Ausrichtung die Nachmittags- und Abendsonne genossen werden.
Die Liegehalle wird künftig nicht exakt diesem historischen Zweck zugeführt. Zwar soll sie ein Ort der Entspannung sein – aber auf eine weniger ruhige, sondern sehr lebendige Weise. Während der Landesgartenschau sollen dort Einkehrende bewirtet werden. Später ist auch ein Mischkonzept denkbar, dann könnte der Raum als Begegnungsstätte, für Ausstellungen und Sport genutzt werden. In einem Flügel ist eine große Tresenanlage vorgesehen, die die Form der Liegehalle mit dem leichten Knick nachahmt. Eine WC-Anlage wird von außen zugänglich sein.
Der ursprünglich geplante Kostenrahmen für die Sanierung der Liegehalle wurde durch zahlreiche Ergänzungen deutlich erweitert. Der Rat entschied sich für eine vollständige energetische Sanierung des Gebäudes inklusive Wärmepumpe und Photovoltaikanlage. Unter anderem für die WC-Anlagen ist außerdem ein Anbau vorgesehen. Die Kosten liegen somit bei rund 2,5 Millionen Euro. Das Projekt wird über Direktfördermittel des Landes Niedersachsen mit etwa 1,2 Millionen Euro bezuschusst. Um weitere Mittel, beispielsweise aus der KFW-Förderung, bewirbt sich die Stadt aktuell.