Ein Beratungsteam des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen hat am Helweg in Stadthagen Station gemacht und viele Interessierte mit Informationen über Hilfsmittel, Beratungsmöglichkeiten und Tipps für den Alltag bei nachlassender Sehkraft versorgt. Die Fachleute kamen im Rahmen der Aktion „Blickpunt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust“ in die Kreisstadt.
„Ich lese gern, aber mit meiner nachlassenden Sehkraft wird dies nun schwierig. Was kann ist tun?“ Die sei eine der typischen Fragen, welche an sie gestellt würden, erklärten Andreas Mangelsdorf und Katrin Mangelsdorf-Lüdeke. Als ehrenamtliche Berater stehen sie Menschen mit Sehbehinderungen, Betroffenen, deren Erkrankung zu Sehverlust führen kann, und Angehörigen mit Informationen zur Seite. Im Beratungsmobil können sie dann zum Beispiel Bildschirmlesegeräte vorführen und deren Möglichkeiten aufzeigen. Ebenso geht es um Rechtliches und finanzielle Ansprüche. „Wir können auch an Optiker in Schaumburg verweisen, die sich besonders in den Bereich Low-Vision eingearbeitet haben und hier eine hochwertige Beratung bieten“, erklärten die beiden im Landkreis wohnhaften Eheleute.
Sie haben sich über den Erwerb eines entsprechenden Zertifikats für das qualitätsgesicherte Beratungsangebot „Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust“ ausgebildet. Darüber hinaus müssen sie sich mit regelmäßigen Schulungen auf dem aktuellen Stand halten, um ihre ehrenamtliche Beratungstätigkeit weiterhin ausführen zu können. Unterstützt werden sie von Fahrer Gerd Rodek, der ebenfalls Hilfsmittel vorführt. Beide engagieren sich darüber hinaus im Blindenverband Niedersachsen (Katrin Mangelsdorf-Lüdeke ist stellvertretende Vorsitzende des BVN, Andreas Mangelsdorf stellvertretender Vorsitzender der Region Leine-Weser).
Der Blindenlangstock oder das Bildschirmlesegerät sind Hilfsmittel, die im Beratungsmobil vorgestellt werden. Oder zum Beispiel eine Eingießhilfe, die auf ein Glas oder eine Tasse aufgesetzt wird, um dann mit einem Signal anzuzeigen, wann das Gefäß voll ist. Ebenso gibt es Rat, um den Alltag besser zu organisieren. Die Berater informieren auch darüber, wie Betroffene an Rehabilitations-Trainings kommen und weiters mehr.
Die Beratung sei kostenlos, ausdrücklich auch für Menschen, die nicht Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverbandes sind, wie die beiden erläuterten. „Natürlich freuen wir uns, wenn dann jemand eintritt. Das ist aber nicht Bedingung“, so Andreas Mangelsdorf.
Katrin Mangelsdorf-Lüdeke zeigte sich erfreut, dass zahlreiche Ratsuchende den Termin am Beratungsmobil wahrgenommen und so Unterstützung gefunden hätten. Der Bedarf sei groß. Es sei gut, dass die Menschen offenbar zunehmend bereit seien, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Etwa drei Mal im Jahr werde das Beratungsmobil die Region Schaumburg ansteuern. Voraussichtlich im September werde hier der nächste Termin angeboten. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich im Standort Stadthagen der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung Schaumburg (Echternstraße 5) beraten zu lassen. Hier findet die Beratung „Blickpunkt Auge“ an jedem dritten Dienstag im Monat statt. Eine Terminvereinbarung ist hierzu notwendig, Katrin Mangelsdorf-Lüdeke ist dazu unter 0172/6256644 zu erreichen. Das Projekt „Blickpunkt Auge“ beinhaltet auch Orientierung und Hilfe durch den Austausch mit Gleichbetroffenen, durch Seminare und Kurse.
Foto: Jo Schrader, O-Ton-Team