Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche wird 50 | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Jugendamts vom Landkreis Schaumburg feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr stehen daher einige besondere Aktionen auf dem Programm. In Obernkirchen feierte man dazu Anfang Juni einen Tag der offenen Tür mit einem bunten Programm für Kinder und ihre Familien mit Hüpfburg, Spielkiste, Kinderschminken, Vorlesen, Basteln, Malen etc. Im Außenbereich wurden Kunstwerke hergestellt, die in Form einer Kollage ein besonderes Erinnerungsstück darstellen werden. Im Haus zog durch das Foyer der Duft von frisch gebackenen Waffeln. In der Beratungsstelle im Obergeschoss luden die Beratungsräume zum Kennenlernen und Spielen ein. Kinder ließen sich schminken, drehten am Glücksrad und gewannen Preise. In einem Raum wurden Geschichten im Erzähltheater Kamishibai zum Besten gegeben. Die Beratungsstelle wurde bis in den Abend hinein gut besucht.

Mitte Juni schloss sich dann ein Festakt im Stift Obernkirchen, unweit der Beratungsstelle an, der von Landrat Jörg Farr eröffnet wurde. Neben weiteren Grußworten hielt Michael Bachg einen Vortrag zu „Bindung und Beteiligung – Kinder mit ihren Gefühlen abholen“, bevor die Gäste bei Musik und Imbiss die Beratungsstelle feiern und in Erinnerungen schwelgen konnten. Fachkräfte von freien Trägern, Fachkolleginnen aus der Kreisverwaltung und Eltern sowie ehemalige Mitarbeiterinnen nahmen teil. Als Ehrengäste wurden zwei Mitarbeiterinnen begrüßt, die schon seit den siebziger Jahren über mehrere Jahrzehnte in der Beratungsstelle tätig waren.

Fachtag im November geplant

Im November wird der dritte Höhepunkt des Jubiläumsjahres stattfinden. In der Wandelhalle Bad Nenndorf wird am 14. November von 10 bis 17 Uhr ein Fachtag zum Thema “Gefühlssensible Begegnung zwischen Eltern und Kindern” stattfinden. Interessierte können sich bis 30. August, am besten online über die Seite der VHS Schaumburg (www.vhs-schaumburg.de) anmelden Dort gibt es auch weitere Details. Veranstalter ist neben der Beratungsstelle auch die Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung Niedersachsen, die in diesem Rahmen auch ihre Mitgliederversammlung abhält. Referierende der Vorträge und in den Workshops sind Michael Bachg, Alexander Korittko, Stephanie Clausing und Dr. Diana Kolb. Die Beratungsstelle wurde 1974 gegründet und berät Kinder, Jugendliche und Eltern bei der Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme und der zugrunde liegenden Faktoren, bei der Lösung von Erziehungsfragen sowie bei Trennung und Scheidung. Es stehen 14 Fachkräfte verschiedener Fachrichtungen zur Verfügung. Neben Einzel- und Familiengesprächen werden auch thematische Gruppen angeboten. Konkrete Themen sind Erziehungsunsicherheit, Auffälligkeiten im sozialen Verhalten, Entwicklungsauffälligkeiten und seelischen Probleme. Schulische/berufliche Probleme wie Schulvermeidung oder Teilleistungsschwächen (Lese-Rechtschreibschwäche, Dyskalkulie) sind ebenfalls oft Inhalt der Gespräche und Gruppenangebote. Auch bei Anlässen, wie psychiatrischer Erkrankung eines Elternteils oder Trennung der Eltern, werden Familien beraten. Kinder und Jugendliche können auch ohne ihre Eltern Beratung in Anspruch nehmen. Im vergangenen Jahr wurden 1.435 Kinder und ihre Familien in der Beratungsstelle des Landkreises beraten. Bundesweit stellt Erziehungsberatung mit gut 472.000 Fällen in 2022 knapp die Hälfte der „Hilfen zur Erziehung“ dar (Quelle: destatis.de, Dez. 2023). Damit ist sie eine wirksame und effiziente Hilfe, die Familien niedrigschwellig erreicht.

Kontakt zur Beratungsstelle

Bei Interesse an einer Beratung kann die Beratungsstelle über das Sekretariat in Obernkirchen, Eilsener Straße 15 (05721-703-5300), erreicht werden. Für dringende Anliegen wird mittwochsvormittags eine Sprechstunde in Obernkirchen angeboten, für die Anmeldungen wünschenswert, aber keine Voraussetzung sind. Beratungen finden nach Vereinbarung in den Außenstellen Bad Nenndorf, Bückeburg, Lindhorst oder Rinteln statt.