Eigentlich sollte alles viel schneller gehen. Auf dem Grundstück der ehemaligen Schokoladenfabrik sollten schon im Frühjahr 2023 ein Komplex mit Eigentumswohnungen entstehen. Aufgestellt wurde nur ein neues Schild, das jetzt den Baubeginn auf Frühjahr 2024 datiert. An der Friedenseiche, wo die Veränderungssperre greift, geht es optisch auch nicht vorwärts. Der Baustopp für das „Viertel vor dem Meer“ ist hinreichend bekannt. Andere Grundstücke, auf denen einmal Häuser standen, werden gar nicht oder als Parkplatz – Achternümme / Ecke Neuer Winkel – genutzt. Grund genug einmal nachzufragen, wie es mit den Bauprojekten in Steinhude aussieht.
Für das Bauvorhaben der Ete Hus GmbH auf dem Grundstück An der Friedenseiche wurde im Mai der Bauantrag genehmigt. An dem Entwurf wurde lange gefeilt, wie Stadtbaurat Alexander Wollny im Gespräch mit dieser Zeitung erläutert. An vielen Details musste gefeilt werden, bis der Ausführungsplan stand, so Wollny, der auch betont, dass der Bau etwas Harmonisches für Steinhude ergeben sollte. Das war der Stadt im Austausch mit der Ete Hus GmbH eine Herzensangelegenheit. Ob es in Kürze auch zum Spatenstich kommt, obliegt allein dem Bauherrn, denn die Genehmigung eines Bauantrags beinhaltet nicht die Verpflichtung zum Bau. Auch kann der Bauantrag, wenn er nach drei Jahren ausläuft, per Antrag verlängert werden.
Aktuell ist aber die wirtschaftliche Situation schwierig, so Wollny und äußert Verständnis für Bauherren, die Projekte erst einmal auf Eis legen. Gerade bei Mietobjekten sei dies so, wie er weiter ausführt, da man sonst bei der Miethöhe in den Bereich der Absurdität kommen würde.
Neue Impulse verspricht er sich von der im April verabschiedeten Baunovelle. Sie senkt nicht nur die Standards für Umbaumaßnahmen sondern schafft auch Veränderungen für Neubaumaßnahmen. So sollen zum Beispiel Grenzabstände verringert werden, die Pflicht zur Errichtung von PKW-Einstellplätzen entfallen und Baumaßnahmen zur Erprobung neuer Bau- und Wohnformen erleichtert werden. Außerdem sollen Baulücken schneller genutzt werden, Dächer einfacher bebaut werden und brachliegende Flächen in Wohnraum umgewandelt werden können.