Voller Konzentration, mit großem Ernst und gleichermaßen spürbarer Freude bewegen sich die sechs Senioren aus dem KerVita Senioren-Zentrum „An den Grachten” in der Sporthalle der Lebenshilfe Seelze zur klassischen Musik. Es ist ihr erstes Training für das gigantische Bühnenspektakel LebensZeit 2016. Erstaunlich gut fügen sich die Senioren mit den Damen der Tanzgruppe 40+ zusammen, die bereits einige Schritte und Abläufe einstudiert haben. Die Choreographie ist nicht festgeschrieben, sondern entwickelt sich unter der Anleitung von Alexander Hauer, dem künstlerischen Leiter des Projekts, bei den wöchentlichen Proben. „Wir haben von dem Projekt in der Zeitung gelesen”, erzählt Christel Dost, Mitarbeiterin des KerVIta Senioren-Zentrums „An den Grachten”. Schnell sei die Idee gereift, „da machen wir mit!” Sehr zur Freude der Bewohner. „Das ist eine richtig schöne Sache”, findet Hannelore Schwarz. „Ich habe früher immer gern getanzt”, sagt Renate Koch – und bewegt sich versonnen lächelnd durch den Raum. „An jedem freien Abend sind wir damals zum Tanzen nach Hannover gefahren”, erinnert sich Ruth Schneider. Die Bewegungen des Gegenüber spiegeln, eine bestimmte Formation einnehmen, sich auf die Musik einlassen: den Senioren fällt es leicht, sich tänzerisch auszudrücken. Der Rollstuhl ist dabei für Holger Heinemann und Ruth Raschke kein Hindernis. „Jeder Akteur bringt sich auf seine Art ein”, betont Alexander Hauer von Opus einhundert, das Projekt lebe schließlich von der Vielfalt der insgesamt mehr als 140 Teilnehmer – Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung bringen im Juni ein Gesamtkunstwerk auf die Bühne. Foto: privat