Seit dem 29. November hat das Wunstorf Elements geschlossen. Nähere Informationen zu den Hintergründen der „ungeplanten Betriebspause” gab es seit dem nicht. Das hat sich nun geändert. Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Bäderbetriebe sowie Bürgermeister Carsten Piellusch baten die Presse am Dienstag, 17. Dezember, zum Gespräch. Ergebnis: Das Bad wird auch über den Jahreswechsel hinaus geschlossen bleiben. Einen Termin zur Wiedereröffnung gibt es noch nicht, da zunächst mehrere Probleme gelöst werden müssen.
Es sind drei an der Zahl, die für sich genommen schon herausfordernd sind. Zum einen die Personalgewinnung, kein neues Thema. Es fehlen Fachkräfte, insbesondere Fachangestellte für Bäderbetriebe, aber auch ein Betriebsleiter. Aufgrund einer Erkrankung fällt der bisherige Mitarbeiter auf unbestimmte Zeit aus, sagt Geschäftsführer Cornelius Nolte. Die dünne Personaldecke hatte bereits in diesem Jahr zu Betriebsschließungen geführt. Viele Bäder in Deutschland haben mit Personalengpässen zu kämpfen. Allein in Deutschland fehlen circa 3000 Fachangestellte für Bäderbetriebe und Meister für Bäderbetriebe“, sagt Nolte. Diese Aussage tätigte er auch schon im Frühjahr. Hinzu kommen nun die Probleme auf weiteren Schlüsselpositionen.
Kleine Betriebe wie in Wunstorf zeichnen sich zudem dadurch aus, dass einzelne Mitarbeiter bislang viele Aufgabenbereiche parallel abdecken konnten und mussten. Das soll sich ändern und eine klarere Organisationsstruktur umgesetzt werden. Was eigentlich für die Zeit nach dem Umbau des Hallenbades vorgesehen war, wird nun vorgezogen. Als Brücke in die Zukunft wird dieser Prozess beschrieben, bei dem am Ende durch mehr Personal auch ein zusätzlicher Kompetenzgewinn stehen soll. Bereiche wie Empfang oder die Technik sollen mit Beschäftigten besetzt werden, die ausschließlich für diese Aufgabenfelder zuständig sind. Das trage wiederum zur Entlastung anderer Mitarbeiter bei und werde den Anforderungen des Arbeitsschutzes gerecht, so Nolte. Das ist dann der zweite Punkt, den es abzuarbeiten gilt. Sicherheit. Die Neustrukturierung von Zuständigkeiten und Abläufen, etwa mit Blick auf die Ausgestaltung von Dienstplänen, wollen die Bäderbetriebe während dieser Betriebspause mit den Beschäftigten abstimmen und umsetzen.
Hier setzen die Bäderbetrieb dann auch um, was Gewerbeaufsichtsamt und Gemeindeunfallverband bei einer Prüfung, die kürzlich stattfand, an Hinweisen gegeben haben. Nolte betont, dass die Einschätzung dieser Stellen nicht zur Schließung des Bades geführt hat. Dazu beigetragen haben hingegen Störungen im Betriebsablauf durch Fehlalarme. Punkt drei in der Liste. Denn die Ursache ist bislang unklar. Fachfirmen müssen sich das genauer anschauen, so Nolte. Einen Termin dazu gibt es aber erst am 7. Januar. Bürgermeister Carsten Piellusch sagte auf Nachfrage, dass alle drei Probleme erst gelöst sein müssen, bevor das Bad wieder öffnen kann. Vorstellbar sei aber auch ein Stufenplan unter eingeschränkten Öffnungszeiten, bei dem dann Schulen und Vereinen bevorzugt der Zugang wieder ermöglicht werde. Die sind von der Schließung des Bades besonders betroffen. Zumindest für die Grundschulen gibt es aber eine Alternative. So habe der Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62, Oberst Markus Knoll, am Rande der Grundsteinlegung für das zivile A400M Wartungszentrum dem Bürgermeister zugesagt, dass die Schwimmhalle auf dem Fliegerhorst für Schulen zur Verfügung gestellt werden könne. Die Anfrage einer Schule gebe es bereits.
Wie lange die Betriebsschließung des Elements noch andauern wird, können die Bäderbetriebe nicht sagen. ”Aus heutiger Sicht wäre es das Frühjahr”, so Nolte. Aber das ist nur ein vorsichtiger Blick in die Zukunft. Schließlich weiß niemand, ob es gelingt, die Stellen wie gewünscht zu besetzen oder die technischen Schwierigkeiten rasch zu lösen. Das weitere Investitionen auf die Bäderbetriebe zukommen könnten, wollen die Verantwortlichen jedenfalls nicht ausschließen. Ungeachtet dessen gehen aber die Planungen zum Umbau des Bades weiter. Verzögerungen gebe es durch die aktuelle Betriebsschließung nicht, so der Bürgermeister. ”Die Planungen laufen parallel weiter”, sagte Piellusch. Die längere Pause führt logischerweise zu Ausfällen auf der Einnahmeseite. Genau beziffern können das die Bäderbetriebe nicht, betonen aber, dass auf der anderen Seite auch die Ausgaben ein Stück weit zurückgehen. So werde beispielsweise das Wasser im Becken nicht beheizt und die Lufttemperatur von 29 auf 22 Grad Celsius abgesenkt. Gutscheine (auch über einen Ablauftermin hinaus) sowie Wertkarten behalten ihre Gültigkeit.