Von der Kunstaktion bis zur Geschäftsansiedlung | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Von der Kunstaktion bis zur Geschäftsansiedlung

Dr. Holger Rabe zeigt sich „hochzufrieden“ mit dem Stand des Projektes „Stadt.Fonds“. (Foto: privat)
Dr. Holger Rabe zeigt sich „hochzufrieden“ mit dem Stand des Projektes „Stadt.Fonds“. (Foto: privat)
Dr. Holger Rabe zeigt sich „hochzufrieden“ mit dem Stand des Projektes „Stadt.Fonds“. (Foto: privat)
Dr. Holger Rabe zeigt sich „hochzufrieden“ mit dem Stand des Projektes „Stadt.Fonds“. (Foto: privat)
Dr. Holger Rabe zeigt sich „hochzufrieden“ mit dem Stand des Projektes „Stadt.Fonds“. (Foto: privat)

Projekte von der Kunstaktion bis zur Ansiedlung von Geschäften in der Kernstadt sind bisher über das Förderinstrument Stadt-Fonds unterstützt worden. Bis Ende 2025 steht der Fonds noch zur Verfügung. Dr. Holger Rabe, zuständig für die Betreuung des Stadt-Fonds gibt im Interview Auskunft zum Stand und was bei Anträgen zu beachten ist.

Rabe zeigte sich dabei erfreut über die Entwicklung, bis Ende 2025 steht das Förderinstrument in Stadthagen noch zur Verfügung.

Das Interview:

Schaumburger Wochenblatt: Wie viele Projekte wurden bis jetzt gefördert?

Holger Rabe: Wir haben bis Anfang Juli insgesamt 53 Anträge bewilligt, darunter vordringlich Kleinförderung bis zu einer Fördersumme von 1000 Euro. Die Bandbreite ist erstaunlich. Die Anträge umfassen zum Beispiel neue Veranstaltungen, aber auch Sanierungen, die Ansiedlung von Geschäften in der Kernstadt, Kunstaktionen und das Erarbeiten von Konzepten.

SW: Was sind besonders interessante Beispiele?

Rabe: Mein ganz persönliches Highlight ist der Antrag „Stadthagen kommt in die Pötte“. Die Anwohner haben bemerkt, dass es in der neuen Fußgängerzone zu wenig Grün gab und gehandelt. Der Fond half. Nicht mehr, aber auch nichts weniger. Unter Federführung des Stadtmarketingvereins und des Verkehrsvereins wurden große mobile Pflanzgefäße beschafft, die die Aufenthaltsqualität nachhaltig verbessern. Die Gegenfinanzierung erfolgte zum Teil über Crowdfunding. Bürger, die ihre eigene Immobilie mit abgestimmtem Grün verschönerten, stellten dafür eigene Anträge aus der Kleinförderung. Das Ganze spiegelt die Grundidee des Fonds wider. Er soll es den Stadthägern ermöglichen, selbst Verantwortung zu übernehmen und Projekte zu stemmen, die auf ihre Bedarfe passen, die wir vor zwei Jahren im Rahmen einer repräsentativen Umfrage ermittelt haben.

SW: Wurden auch schon Anträge abgelehnt?

Rabe: Ganz klar ja. Die Ablehnungsquote liegt zurzeit bei etwa 10 Prozent, gleichermaßen für große und kleine Projekte. Ich empfehle daher dringend, schon vor Antragstellung einmal im „Stadt.Raum“ abzuklären, was wichtig ist.

SW: Was waren hier die Gründe für die Ablehnung? Oder anders, was sind die entscheidenden Punkte, die ein Projekt förderfähig machen?

Rabe: Die Gründe sind vielfältig. Manchmal scheitert ein Antrag an Formalien. Zum Beispiel daran, dass das Projekt bereits begonnen wurde, weil man bereits den Mietvertrag für „sein Geschäft“ unterschrieben hat. Dann ist leider nichts mehr zu machen, weil dies die allgemeinen Förderrichtlinien des Bundes, der uns ja das Geld zur Verfügung stellt, ausschließen. Manchmal passt es aber auch nicht auf die in der Umfrage ermittelten Bedarfe. Diese sind insbesondere Aufenthaltsqualität, neue Geschäfts- und Gastronomieangebote, aber auch Sicherheit. Wer einfach nur etwas aufmachen oder anschaffen will, was es schon fünfmal in Stadthagen gibt, oder nur er allein schön findet, hat relativ schlechte Chancen. Letztlich entscheidend ist unser Handlungs-Instrument, über das wir die Antragsqualität bewerten. Es entscheidet eine Zahl, der Score.

SW: Wieviel Geld ist noch im Topf?

Rabe: Aktuell noch rund 340.000 Euro.

SW: Wie bewerten Sie den bisherigen Verlauf des Projektes? Wie kreativ zeigen sich die Stadthäger in ihren Projektanträgen?

Rabe: Im bundesweiten Vergleich ist die Art, wie wir den „Stadt.Fonds“ organisiert haben, einzigartig. Deshalb haben wir ziemliche Aufmerksamkeit in der Fachwelt und bei anderen Kommunen erfahren. Das Ganze war ein ziemliches Experiment und ich bin hochzufrieden mit den derzeitigen Status und der täglich wachsenden Kreativität der Stadthäger.
Foto: privat/archiv bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

north