In dieser Woche haben Vermessungsarbeiten in der gesamten Wunstorfer Fußgängerzone stattgefunden. Mit einem so genannten Tachymeter sind die Höhen sämtlicher Flächen und Objekte wie etwa Stufen, Bänke, Bäume, Hecken, Spielgeräte, Beleuchtung und vieles mehr erfasst worden. Dies ist eine der ersten vorbereitenden Maßnahmen im Rahmen der Innenstadtsanierung. Die legt wiederum den Grundstein für die Umgestaltung der Fußgängerzone und des Ville-de-Flers-Platzes.
In Kürze soll der freiraumplanerische Wettbewerb für die Fußgängerzone und den Ville-de-Flers-Platz europaweit ausgeschrieben und noch in diesem Jahr ausgelobt werden, wie die Stadt mitteilt. Das Büro mit dem besten Entwurf erhält den Zuschlag. Die Umsetzung ist für das Jahr 2028 vorgesehen. Die Umgestaltung der Fußgängerzone ist eine der zentralen Maßnahmen der Innenstadtsanierung, die in den kommenden Jahren im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ vom Bund und vom Land bezuschusst wird. Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) sieht Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von etwa 14 Millionen Euro vor. Davon sind knapp 11 Millionen Euro zuwendungsfähig nach dem Schlüssel 1/3 Bund, 1/3 Land und 1/3 Stadt Wunstorf. Die Vorhaben sind unterteilt in kurzfristige (2023 bis 2027), mittelfristige (2028 bis 2032) und langfristige (2033 bis 2037) Maßnahmen.
Der freiraumplanerische Realisierungswettbewerb für Fußgängerzone und Ville-de-Flers-Platz gehört dazu. Wie der Stadtanzeiger erfuhr, ist das Interesse an dem Wettbewerb groß. So gab es im Februar einer Begehung mit Vertretern der Politik und der Werbegemeinschaft. Innerhalb dieses Kreises ist auch über den Wettbewerb gesprochen worden. Dieser Ansatz sorgt demnach für gute Stimmung, Erwartungen sind damit aber auch verbunden. So dürfe die Festlegung auf einen Siegerentwurf für die Fußgängerzone nicht zu einem Stillstand führen, wie man das etwa derzeit beim Vion-Gelände erlebt. Für den Mai 2025 ist eine öffentliche Informations- und Beteiligungsveranstaltung geplant. In dieser Planungswerkstatt wird über das Wettbewerbsverfahren informiert und es können Hinweise und Anregungen zur Gestaltung der Fußgängerzone eingebracht werden, betont die Stadt. Außerdem sollen weitere zentrale Ideen für die Innenstadt mit Interessierten diskutiert, konkretisiert und ergänzt werden. Einen genauen Termin für die Veranstaltung gibt es allerdings noch nicht.
Die SPD Wunstorf begrüßt die geplanten Investitionen und spricht vom größten Sanierungsprogramm für die Innenstadt seit vermutlich rund 45 Jahren. „Mit diesen Maßnahmen setzen wir ein klares Zeichen”, so der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Sören Thoms. Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, Martin Ehlerding, spricht von einem Standortvorteil, der Wunstorf von anderen Kommunen abhebe und die Zukunft der Innenstadt sichere.