Am 2. Oktober fand in der Kastenmangel Steinhude, der größten und einzigen betriebsbereiten historischen Leinenmangel Europas, die letzte Führung für Besucher statt. Danach wurden die Maschinen und Geräte schrittweise mit Unterstützung der Zimmerei Rusche aus Steinhude abgebaut, der Abbau dokumentiert und die Teile sicher in der hinteren Gebäudehälfte eingelagert. Zahlreiche Teile, die vom Holzwurm beschädigt sind, werden originalgetreu nachgebaut und beim Einbau eingesetzt.
Rund 60.000 Euro
Mit der technischen Beratung des auf historische Bauten spezialisierten Architekten Manfred Röver aus Apelern wurden passende Ziegel für den Fußboden gefunden. Der mit Arbeiten in historischen Gebäuden erfahrenen Firma Gerhard Stock hat einen ersten Teil fachkundig eingebaut. Die Wände werden mit Kaseinfarbe (Gemisch aus Kalk und Milch) von der Malerwerkstatt Frank Wehmeier aus Extertal gestrichen. Die Eigentümer, Gisela und Wilhelm Bredthauer, haben mit der Familie bis jetzt über 120 Arbeitsstunden für die Reinigung und Aufarbeitung vorhandener Maschinenteile und Balken erbracht. Die Gesamtkosten der Maßnahme werden auf circa 60.000 Euro geschätzt.
Das kleine Museum bekommt zusätzlich eine neue Elektrik mit museumsgerechter Beleuchtung und zeitgemäße Informationstafeln. Möglich wurde die Maßnahme durch die Zusage einer Leaderförderung mit Unterstützung der Region Hannover und der Stadt Wunstorf sowie Förderungen durch die VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenkassen in Norddeutschland, den Schaumburg-Lippischen Heimantverein, Abt. Seeprovinz, der Volksbank in Schaumburg und Nienburg eG und der Schaumburger Landschaft.
Neueröffnung im April 2024
Die Steinhuder Leinenmangel wird ab April 2024 wieder mit allen historischen Geräten, dem 12 Tonnen schweren Mangelkasten, dem Legetisch, der Befeuchtungsanlage (Einsprengmaschine), dem Wickelstuhl und den Pressen, der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Dokumentationen „Vom Flachs zum Leinen“, „Vom Tuch zum verkaufsfertigen Tischtuch“, „Der alte Göpelantrieb“ und eine Videopräsentation werden die Ausstellung ergänzen. ”Eine Eröffnung mit allen an der Erneuerung Beteiligten planen wir für den 5. April 2024 um 16 Uhr”, so Wilhelm Bredthauer. Foto: privat