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Das Museum "Eulenburg" war im vergangenen Jahr so stark wie nie zuvor. Allein die Platzsituation beschränkt die Möglichkeiten des Museums. (Foto: ste)

Erfolg auf ganzer Linie: Museum Eulenburg

Die Ausstellung "Murmelbahnen" lockte innerhalb von wenigen Wochen Tausende Besucher ins Haus, die dabei in den Räumen der Dauerausstellung die neue interaktive Station zu den Hexenprozessen ausprobieren konnten. Die aktuelle Sonderausstellung zur Polizei in der Weimarer Republik ist Teil der Polizeiausbildung Niedersachsens. Durch sie werden zahlreiche Polizistengruppen geführt. "Die Ausstellung mit den kunstvollen Murmelbahnen trug erheblich dazu bei, dass das Jahr 2022 mit mehr als 9.000 Gästen zum besucherstärksten Jahr in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Museums wurde. Zugleich ist die Eulenburg seit langem ein echtes Familienmuseum. Über die Jahre gerechnet sind etwa ein Drittel der Besucher Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Viele weitere Besucher erreichten unsere Wanderausstellungen an anderen Orten. Sie wurden 2022 in Wolfenbüttel, Nienburg, Peine, Minden und Bad Pyrmont gezeigt. Vechta, Attendorn, Lippstadt und Hameln stehen für 2023 bereits auf dem Plan und werden dort auch für den Kulturstandort Rinteln werben", freut sich Meyer. Aber auch die historische Forschung kommt nicht zu kurz. Höhepunkt des Jahres 2022 war die durch Museum, Landesarchiv und Stadt Rinteln organisierte wissenschaftliche Tagung zur Universitätsgeschichte. Ein Tagungsband ist in Arbeit. 2022 konnte endlich auch das mittelalterliche Urkundenbuch der Stadt Rinteln zur Druckreife gebracht werden. Es wird voraussichtlich im April diesen Jahres fertiggestellt. Wie in den vergangenen Jahren erschien auch wieder der "Historische Bildkalender" für Rinteln, dieses Mal ergänzt durch einen weiteren Kalender für Stemmen und Varenholz. Personell erhielt das kleine Museumsteam Zuwachs durch einen Hanwerker, der das Haus auch technisch in Schuss hält. Der Betrieb samt der extralangen Öffnungszeiten an den Wochenenden und Feiertagen wird mit nur 1,4 Personalstellen und mehr als 40 Ehrenamtlichen aus dem Heimatbund aufrecht erhalten. Das beliebte Erzählcafé des Heimatbundes mit Referenten zur Geschichte und Kultur der Region soll wieder aufleben. Die Wandergruppe des Heimatbundes und der Arbeitskreis Archäologie und Kulturlandschaft haben ihre Tätigkeit wieder uneingeschränkt aufgenommen. Auch hinter den Kulissen wird kräftig gearbeitet. Mittelalterliche Bauforschung, Archäologie, zahlreiche Recherchen zu unterschiedlichsten historischen Anfragen, die Rekonstruktion früherer Weserverläufe gemeinsam mit der Universität Göttingen, eine Dokumentation aller historischen Mühlenstandorte, neue Biographien über Rintelner Musiker des 18. Jahrhunderts gehören dazu. Gleichzeitig erfuhren die Sammlungen des Museums mehr als 60, teilweise wertvolle Neuzugänge, darunter ganze Foto- und Diasammlungen, historische Kupferstiche, Briefe und Gedichte der Rintelner Dichterin Helene Brehm (1862 – 1932) und vieles anderes mehr. Die regionalhistorische Bibliothek wird kontinuierlich aktualisiert und ergänzt. Ein Glanzlicht unter den neu erworbenen Büchern: Eine deutsche Erstausgabe des Anti-Hexenprozess-Werkes "Bezauberte Welt" von Balthasar Bekker aus dem Jahr 1693 für die Ausstellung "Hexenwahn". Auch die Digitalisierung alter Sammlungsverzeichnisse und die Bestandspflege gehen weiter: Das 260 Jahre alte Tischbein-Gemälde des Landgrafen Friedrich II. wurde an der HAWK Hildesheim restauriert und wartet jetzt nur mehr auf die Neuvergoldung des Rahmens, die im kommenden Jahr den Abschluss bilden wird. Einziger Wermutstropfen: Die immer drängendere Platzsituation im Museum, die auch den vielen Improvisationen der vergangenen Jahre Grenzen setzt und die Einbindung von zusätzlichen Ehrenamtlichen und Praktikanten in den Museumsbetrieb verhindert. Aber auch hier gibt es zumindest Hoffnungen auf mittelfristige Lösungen, sodass das Museum optimistisch und mit großer Zuversicht ins neue Jahr startet.
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