„Meine saubere Stadt“ | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Meine saubere Stadt“

Nachdem die Fraktionen im Rat der Stadt ihre Position zu unserem Thema „Meine (unsere) saubere Stadt“ abgegeben haben, hat das auch die Verwaltung auf Wunsch der Redaktion des Stadtanzeigers getan.

„Die Gewährleistung der Sauberkeit einer Stadt ist nicht zum Nulltarif zu bekommen“, sagte Pressesprecher Alexander Stockum. Die Herstellung eines Bankstandorts kostet 1.500 Euro. Es gibt 413 Sitzbänke im Stadtgebiet, die Herstellung eines Müllkorbstandorts kostet 550 Euro. Es gibt 705 Müllkörbe im Stadtgebiet, Müllkörbe seien ständige Betriebspunkte, die häufig missbräuchlich benutzt werden durch Hausmüll oder Windeln oder erzeugen Emissionen durch Gestank, Scherben, losem Müll und Insektenanflug. „Daher müssen die Standorte idealerweise einer sozialen Kontrolle unterliegen und gut anfahrbar sein. Es entsteht ein permanenter Personalbedarf und somit laufende Kosten“, berichtete Stockum. Es kümmern sich acht Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes um die Sauberkeit in der Stadt. Drei mit jeweils einem Sammelfahrzeug in der Arbeitswoche (Montag bis Freitag) und fünf am Wochenende allein für den Tourismusort Steinhude und das Bahnhofsumfeld Wunstorf. Eine Besonderheit sei in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Corona-Pandemie mit vielen To-go-Essen, es musste in der Woche ein dritter Mitarbeiter mit einem dritten Fahrzeug beim Müll leeren und sauber machen helfen. Vorher waren es zwei Beschäftigte.

Eigenbetrieb nicht nötig

Einen eigenen Betrieb für die Abfallentsorgung in der Stadt brauche es nicht, es gäbe bereits den Baubetriebshof. Dieser werde als sogenannter „Regiebetrieb“ geführt, er ist Bestandteil der stadtinternen Organisationsstruktur.

Welches Fazit zieht die Stadt aus der Artikelreihe?

„Die Schere zwischen dem, was bereits jetzt durch die Stadt mit enormem wirtschaftlichen und personellen Aufwand geleistet wird und den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der politischen Gremien klafft immer weiter auseinander. Vor diesem Hintergrund ist die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einzelner Standorte für Sitzbänke, Müllkörbe und Hundekotbeutelspender grundsätzlich zu prüfen: Sinnvolle Standorte, beispielsweise an Spielplätzen, in Parkanlagen oder auch an Bushaltestellen sowie im Bereich des Bahnhofs, der Innenstadt, an Schulen und im touristischen Bereich von Steinhude sollten auch weiterhin mit Sitzbänken und Müllkörben ausgestattet werden. Während in anderen Bereichen, beispielsweise in Wohngebieten, in denen ohnehin keine gebietsfremden Menschen unterwegs sind, die Notwendigkeit von Müllkörben sehr fraglich ist. Ebenso verhält es sich mit Müllkörben und Hundekotbeutelspendern, die außerhalb der Ortschaften aufgestellt sind. An diesen Standorten oder bei Vandalismus und Missbrauch muss die Ausstattung in Frage gestellt werden und gegebenenfalls auch zurückgebaut werden. Grundsätzlich ist an die Bürgerinnen und Bürger zu appellieren, ihren Müll nicht in der Natur, sondern in die dafür vorgesehenen Müllkörbe oder besser bei sich zuhause in den Müll zu entsorgen.“

Für Pressesprecher Alexander Stockum befinde sich in dem Motto der Serie „Meine (unsere) saubere Stadt“ bereits ein wesentlicher Lösungsansatz. „Wir alle sollten darauf achten unsere Stadt sauber zu halten und Müll nicht einfach in der freien Natur gedankenlos zu entsorgen. Unser aller Verhalten entscheidet letztendlich maßgeblich über die Sauberkeit unserer Stadt und reduziert am Ende auch die Kosten für die Allgemeinheit.“


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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