Am 1. August startet traditionell das neue Ausbildungsjahr, auch bei der Stadt. Ihre Laufbahn beginnen diesmal 14 neue Auszubildende und zwei Jahrespraktikanten. Die Ausbildungsberufe sind unterschiedlich. Stadtinspektoranwärter (3), Verwaltungsfachangestellte (4), Fachinformatiker für Systemintegration (2), Kauffrau für Bürmanagement (1), Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (1), Gärtner - Fachrichtung Garten und Landschaftsbau (2) sowie Erzieher (1).
Letzteres ist eine Besonderheit, da es bei Männern bisher allenfalls die Bereitschaft gab, sich zu sozialpädagogischen Assistenten ausbilden zu lassen. Bei Patrick Hohaus ist das anders. Der 48-Jährige hat sich entschieden, Erzieher zu werden und absolviert nun seine dreieinhalbjährige Ausbildung in der Kita Steinhude, wie er dem Stadtanzeiger sagte. Von Beruf ist er Elektroniker, hat aber irgendwann festgestellt, dass dieser Job nichts mehr für ihn ist. Die Betreuung von Kindern liegt ihm dagegen mehr, weshalb er sich als Tagesvater selbstständig und in dieser Funktion bereits mit dem Familienservicebüro der Stadt kooperiert hat. Mit dem Sozialassistenten ist ein erster Baustein der neuen Karriere gelegt, nun folgt die Ausbildung zum Erzieher. ”Es ist nie zu spät, etwas Neues zu machen”, sagt er.
Einen ganz anderen Weg schlägt Jana-Marie Sauthoff ein. Sie lässt sich zur Gärtnerin mit Fachrichtung Garten und Landschaftsbau ausbilden. Bislang hatten sich für diesen Ausbildungsweg bei der Stadt immer Männer entschieden. ”Da schlägt bei mir wohl das Elternhaus durch”, sagt sie. Der Vater ist Landwirt in Steinhude. Der Plan war, ebenfalls einen Beruf in der Landwirtschaft zu ergreifen. Das klappte aber nicht. Dafür hat sie ein zweiwöchiges Praktikum auf dem Baubetriebshof überzeugt. Besonders die Pflege von Spielplätzen und das Pflastern von Wegen machten ihr Spaß. ”Die Vielfalt der Stadt gefällt mir gut”, sagt Sauthoff.
Michael Ritter und Niklas Rang wollen Fachinformatiker für Systemintegration werden und sind es eigentlich schon. Denn die neuen Nachwuchskräfte verfügen bereits über Erfahrungen mit den IT-Systemen im Hölty-Gymnasium. Als Schüler haben sie dort bereits mit den Mitarbeitern der Stadt sehr gut zusammengearbeitet. Ein kollegiales Verhältnis auf Augenhöhe ist da bereits entstanden. ”Es ist ein sanfter Ausstieg aus der Schule”, sagen beide. Mit ihrem Abitur und der Vorerfahrung sind für ihre Ausbildung lediglich zwei Jahre angesetzt.
Alle neuen Nachwuchskräfte absolvieren in den ersten Tagen ein lockeres Programm mit Informationstagen bis zum 7. August. Dabei lernen die Auszubildenden verschiedene Fachbereiche der Stadt sowie Unternehmen kennen.