Bald werden schwerstkranke Menschen im neuen Hospiz- und Palliativzentrum Schaumburg Unterstützung finden. Der von der Stiftung Krankenhaus Bethel vorangetriebene Bau in Stadthagen schreitet seiner Vollendung entgegen, die Eröffnung ist um den Jahreswechsel 2024/2025 geplant.
Die Inbetriebnahme werde dann im neuen Jahr schrittweise erfolgen, wie Axel Rinne, Vorsitzender der Stiftung Krankenhaus Bethel und Geschäftsführer Bernd Hellmann im Pressegespräch erklärten. Für den 31. Oktober ist der Bauabschluss und die Übergabe geplant. Die Stiftung Behtel hatte den ersten Spatenstich im Dezember 2022 gefeiert, nun befindet sich die Baumaßnahme im Schlussspurt. Der Komplex besteht aus drei Baukörpern: Ein bestehendes älteres Wohnhaus wurde saniert und mit eingebunden. Hinzu kamen als Neubauten ein eingeschossiger Westflügel und ein zweigeschossiger Südflügel. Im Erdgeschoss des Komplexes befinden sich die eigentlichen zehn Hospizzimmer samt Nebenräumen und Wohnbereich.
Nach der Eröffnung um den Jahreswechsel werde der Betrieb dann schrittweise gestartet, Axel Rinne, Bernd Hellmann, Geschäftsführer der Stiftung und Anke Reichwald, Geschäftsführerin der „Diakovere Pflegedienste Hannover“, erklärten. Schließlich müsse sich das Personal im neuerrichteten Hospiz einarbeiten.
Die Stiftung Krankenhaus Bethel errichtet das Hospiz als Bauherr mit finanzieller Unterstützung einer ganzen Reihe von Förderern. Dazu zählen die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe, der Landkreis, die Stadt Stadthagen über Mittel aus dem Förderprogramm der Stadtsanierung, die EU-Regionalförderung, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sowie private Spender. Die St. Martini-Kirchengemeinde stellte das Grundstück in Erbpacht zur Verfügung.
Den Betrieb des Hospizes wird die „Hospiz in Schaumburg gGmbH“ übernehmen, eine zu diesem Zweck gegründete Tochtergesellschaft der Stiftung Bethel. Für operative Geschäftsführung wird die „Diakovere Pflegedienste gGmbH“ verantwortlich sein, in Person von Anke Reichwald. Grundlage dafür ist ein Managementvertrag. Diese Gesellschaft verfügt über 25 Jahre Erfahrung mit dem Betrieb des „Ulhorn Hospizes“ in Hannover. Rinne betonte, dass die Stiftung Bethel sich über diese Kooperation freue, so könne man auf die Erfahrungen dieses Partners aufbauen.
Rinne erklärte, dass Schaumburg noch ein weißer Fleck im Bereich der Versorgung der Bürger mit einem stationären Hospiz gewesen sei. Dieser weiße Fleck würde mit der bevorstehenden Inbetriebnahme der neuen Einrichtung in Stadthagen in Kürze getilgt.
In Bezug auf die Baukosten sei fast eine Punktlandung gelungen, wie Bernd Hellmann erklärte. 6,55 Millionen Euro hatte die Stiftung beim Baubeginn vor rund zwei Jahren kalkuliert, dies werde mit einem Anstieg von 2 bis 3 Prozent nahezu eingehalten (Spendenkonto für den Bau des Hospizes: DE28 2559 1413 0002 4007 00, Volksbank in Schaumburg und Nienburg).
Auch für den Betrieb sei das Hospiz weiterhin auf Spenden angewiesen, wie Axel Rinne ausführte. Insgesamt 22 Mitarbeiter werden insgesamt in der Einrichtung tätig sein, neben examinierten Pflegekräften auch in Tätigkeiten wie der des Hausmeisters oder des Sozialarbeiters. Anke Reichwald zeigte sich zuversichtlich ausreichend Kräfte zu gewinnen, es gebe bereits eine Reihe von Bewerbungen. Weitere Interessierte seien jedoch sehr willkommen. Reichwald erklärte, dass sie die gesetzliche Vorschrift 5 Prozent der Kosten des Hospizbetriebes über Spenden zu tragen für sinnvoll halte. Dahinter stehe die Idee, das Hospiz in das gesellschaftliche Leben einzubinden. Axel Rinne unterstrich, dass die Erfahrung in bestehenden Hospizen zeige, dass es gelingen werde, diesen Anteil an Spenden zu gewinnen.
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