Ab dem 1. Januar 2025 steigt der Gaspreis für Kunden der Stadtwerke Schaumburg-Lippe - der Strompreis bleibt dagegen stabil. In der Grundversorgung wird der Preis von derzeit 11,25 Cent pro Kilowattstunde brutto auf 12,2 Cent erhöht. Diese Anpassung entspricht einer Nettoerhöhung von 0,8 Cent pro Kilowattstunde. Für Verbraucher bedeutet das je nach Tarif und Verbrauch eine Mehrbelastung von rund 200 Euro jährlich.
Die Gründe für die Preisanpassung sind vielfältig. Wie sich die Anpassung zusammensetzt, erläuterten der Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck, der Vorsitzender der Gesellschafterversammlung Oliver Theiß und der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Wohlgemuth.
Ein wesentlicher Faktor ist die CO2-Abgabe, die im kommenden Jahr von 45 auf 55 Euro pro Tonne ansteigt und 0,3 Cent der Erhöhung ausmacht. Hinzu kommen gestiegene Netzentgelte, die mit 0,25 Cent zu Buche schlagen. Außerdem wirkt sich die sogenannte Gasspeicherumlage, die 2022 zur Sicherung der Gasversorgung eingeführt wurde, mit weiterhin auf den Preis aus.
Während die Beschaffungskosten am Weltmarkt derzeit stabil bleiben, könnten sich Veränderungen bei den Lieferstrukturen, wie der Rückgang russischer Gasexporte nach Europa, langfristig auf die Preise auswirken. Dennoch betont Dirk Rabenek, Geschäftsführer der Stadtwerke Schaumburg-Lippe, dass die aktuelle Erhöhung vor allem durch staatlich vorgegebene Umlagen und externe Kosten verursacht wird. Für die Stadtwerke habe sich dabei ihre konservative Einkaufsstrategie bewährt, sodass sie nicht zu Höchstpreisen einkaufen mussten. Allerdings müsse man als Verbraucher auch mit Steigerungen rechnen, da der Gasverbrauch allgemein sinkt – die Nachfrage sei beim Einkaufspreis ein wichtiger Faktor, erklärt Rabenek. Weniger geheizte Wohnungen, unter anderem durch den Klimawandel und ein zunehmender Umstieg auf alternative Heizsysteme treiben die Kosten für Betrieb und Erhalt der Netze nach oben.
Auch Oliver Theiß, Stadthagens Bürgermeister und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke, betont, dass die Erhöhung keine Gewinnsteigerung für die Stadtwerke bedeute. Auf Nahwärme-Kunden komme nun zwar auch eine Erhöhung zu. Diese fiele aber mit 6,3 Prozent moderat aus. „Es geht nur darum, externe Kosten weiterzugeben“, sagt er.
Axel Wohlgemuth, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke, fügt hinzu, dass das Unternehmen nicht spekuliere, sondern für eine sichere Versorgung sorge – und das bekanntermaßen seit langer Zeit für die Bewohner der Region. Das schaffe die faire Preisgestaltung der Stadtwerke.
“Wir sind mehrfach unter der sogenannten Preisbremse geblieben,” unterstrich Rabeneck. Auch Lockangebote und undurchschaubare Rabatte gebe es daher nicht.
Trotz der gestiegenen Kosten gibt es für Verbraucher Möglichkeiten, ihre Ausgaben zu senken. Ein Wechsel innerhalb der Tarife der Stadtwerke, etwa von der „Gas-Grundversorgung“ zum „Gasvario“-Tarif, kann zu einer Einsparung von 1,07 Cent brutto pro Kilowattstunde führen. Über das Jahr rechnet sich das. Die Stadtwerke beraten dabei gern und machen das auch aktiv, wenn Kunden noch in der sogenannten Grundversorgung sind. Die Stadtwerke raten zudem, vor jedem Wechsel des Anbieters zu prüfen, ob beziehungsweise wann andere Versorger die gestiegenen staatlichen Umlagen weitergeben und wie sich dort die Preise entwickeln.