Wo sonst Einsatzfahrzeuge für den Katastrophenschutz stehen, ist am vergangenen Wochenende eine Packstraße aufgebaut worden. Mehl und Zucker, Speiseöl und Kekse, Seifen und Zahnbürsten, Papierblöcke und Malstifte stapelten sich auf den Tischen in der Fahrzeughalle der Johanniter. Neben vielen ehrenamtlichen Helfern waren bei der diesjährigen Aktion für den Weihnachtstrucker auch Wunstorfs Bürgermeister Carsten Piellusch und der CDU-Bundestagsabgeordnete Hendrik Hoppenstedt mit dabei. Ebenfalls packten vom Lions Club Steinhuder Meer dessen Präsident Stefan von Kalben und Angela Klose mit an. Ihre Spende von 4000 Euro hatte die Packaktion möglich gemacht. Im Handumdrehen waren 180 Pakete gefüllt, verklebt und auf Paletten gestapelt. Sie werden zusammen mit mehreren tausend anderen kurz nach Weihnachten in osteuropäischen Ländern, aber auch in Deutschland an hilfebedürftige Menschen verteilt. Jedes Paket enthält die Botschaft: „Du bist nicht vergessen.“
Vor Ort waren auch Ehrenamtliche, die sich am 26. Dezember persönlich auf die rund 1800 Kilometer lange Tour machen werden, um einen großen Teil der Pakete nach Rumänien, bis kurz vor die ukrainische Grenze zu bringen. Schon seit Wochen verteilen sie Kartons und sammeln Pakete ein. Konvoileiter Christian Hoffer engagiert sich schon seit Jahren für den Weihnachtstrucker. Er war schon dabei, als die Johanniter die Pakete noch direkt in die Ukraine bringen konnten, was seit Kriegsbeginn nicht mehr möglich ist. Er sagt: „Uns alle berührt dieses Projekt. Es ist uns eine Herzensangelegenheit dafür zu sorgen, dass die Pakete auch wirklich die Menschen erreichen, für die sie gedacht sind.“
Die Packaktion war zudem Teil einer Premiere. Die Johanniter veranstalteten erstmals ein Weihnachtstrucker-Wunderland. So konnten am Stützpunkt Düendorfer Weg Fahrzeuge besichtigt und Erste-Hilfe-Maßnahmen gelernt werden. Bei einer Erste-Hilfe-Challenge traten die SPD-Bundestagsabgeordnete Rebecca Schamber, Bürgermeister Carsten Piellusch und seine Kollegen Claudio Provenzano aus Garbsen und Alexander Masthoff aus Seelze gegeneinander an. Rebecca Schamber siegte souverän. Wer sich trotz des anhaltenden Regens auf den Weg zum Weihnachtstrucker-Wunderland gemacht hatte, konnte auf einem kleinen Weihnachtsmarkt bei Punsch und Waffeln eine Pause einlegen. Für den größeren Hunger standen Erbsensuppe oder gebratenen Champignons bereit. Für Kinder war eine Hüpfburg aufgebaut, die Kleinsten konnten Karussell fahren oder sich schminken lassen. Einige Neugierige kamen vorbei, manche brachten sogar fertig gepackte Kartons für den Weihnachtstrucker mit. „Ich freue mich sehr, dass die Premiere des Weihnachtstrucker-Wunderlandes gut angenommen wurde und wir heute Abend rund 200 Pakete für die gute Sache beisteuern können“, sagte der Johanniter-Ortsbeauftragte Thomas Silbermann.