Was bei den neuen Fahrzeugen an die Feuerwehr auffällt, ist, dass sie gegenüber ihren „ausgedienten“ meistens über 30 Jahre alten Vorgängern deutlich größer, besonders höher geworden sind. Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie das Äußere und Innere eines neuen „roten“ Fahrzeuges die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Da müsste jeder an Technik Interessierte doch mit einer Mitgliedschaft in einer der Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt liebäugeln.
Nun zu dem neuen „Gerätewagen GW-W-Rüst“ der Ortswehr Wunstorf. Im Juni wurde der MAN mit Magirus-Ausstattung aus dem fast 1.000 Kilometer entfernten Graz geholt. Mit dabei war auch Bernd Heidorn, der 1991 in seiner Amtszeit als Ortsbrandmeister für den Rüstwagen-Vorgänger sorgte. Er zeigte sich begeistert von dem neuen Fahrzeug, hatte er doch als Mitglied im Beschaffungsausschuss seine Erfahrungen mit eingebracht. Der GW-Rüst sollte eigentlich früher beschafft werden, doch Corona machte ein Strich durch die Rechnung. Bürgermeister Carsten Piellusch hob hervor, dass im Beschaffungsplan der Feuerwehren das Fahrzeug enthalten gewesen ist und so umgesetzt, wie es vorgeschlagen wurde. „Das Fahrzeug ist perfekt“, sagte Piellusch.
Stadtbrandmeister Martin Ohlendorf wies auf die veränderten Einsätze hin, es gäbe nicht mehr so viel Brandeinsätze dafür umso mehr technische Hilfeleistungen. Mit dem neuen GW-Rüst sei die Feuerwehr weiter handlungsfähig. Ohlendorf dankte Rat und Verwaltung, dass das hochwertige Fahrzeug angeschafft wurde. Es sei eine Wertschätzung an alle ehrenamtlichen Helfer der Ortswehren. Mit dem GW-Rüst sei auch die übrige Wasserrettung neben dem Steinhuder Meer, das von der Ortswehr Steinhude betreut wird, eingeschlossen. Wunstorfs Ortsbrandmeister Sven Möllmann berichtete, dass der ab August eingesetzte GW-Rüst 30- bis 40-mal im Einsatz gewesen sei. „Das Fahrzeug hat sich bewährt, ein paar wenige Dinge wurden noch abgestellt. Wir werden den GW-Rüst mit Sorgfalt und Verantwortung einsetzen“, sagte Möllmann.
Zu den Gratulanten gehörte auch Zugführer Ulrich Große von der Feuerwehr Wolmirstedt, er überreichte ein Erinnerungswappen. Übrigens soll der Kontakt zur Partnerstadt in Sachsen-Anhalt wieder verstärkt werden. Details zum GW-Rüst: Kosten 545.000 Euro, 320 PS, Spezialausrüstung unter anderem für die Wasserrettung, es gibt eine Seilwinde für die schwere technische Hilfeleistung, eine Kettensäge mit einem 70 Zentimeter großen Schwert sowie das Stabilisierungssystem Paratech. Weiter besitzt das Fahrzeug einen Plasma-Schneider, der fest auf dem MAN verlastet ist, ausgeprägte Geräte für einen Gefahrguteinsatz zum Beispiel bei Tiefbauunfällen und eine Warntafel auf dem Dach, mit der bestimmte Situationen wie Unfall, Stopp und mehr anzeigt werden kann.