Die Einrichtung „Betreutes Wohnen“ der Bürgerhilfe gGmbH am Galenberg in Bad Nenndorf ist insolvent und wird aufgelöst. Nach Informationen dieser Zeitung wurde bereits vom Eigentümer der Immobilie – dies ist nicht die Bürgerhilfe – ein Kaufvertrag mit einem Käufer geschlossen. Den noch verbliebenen Bewohnern wurden freie Plätze in anderen Pflegeinrichtungen angeboten. Das Pflegepersonal hat vergangenen Dienstag aus Unmut seine Arbeit eingestellt, nachdem am 12. Juli ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt wurde. „Die Entlohnung der 25 Angestellten ist bis zum 1. August gesichert“, betont Insolvenzverwalter Andreas Sontopski. „Anderslautende Mitteilungen sind nichtzutreffend“, stellt er richtig. Zu den ersten Aufgaben gehöre für ihn dafür zu sorgen, dass die Mitarbeitenden ohne Schaden dabei herauskommen. „Auch wenn die Kündigung nicht zu vermeiden ist.“
Man sei bemüht, „die Bewohnerinnen und Bewohner in andere Häuser umzuquartieren“. Es gäbe auch Personen, die sich um die Bewohner kümmern. „Wir konnten noch einige der Pflegekräfte bewegen, weiterhin im Haus zu bleiben. Aktuell wird der Zustand allerdings mit externen Kräften geregelt. In der Nacht gab es einen Nachtdienst. Auch der Amtsarzt ist vor Ort gewesen, um sich einen Eindruck von der Situation zu verschaffen“, so Sontopski. Von der Bürgerhilfe gGmbH war keiner für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Situation sei auch nicht plötzlich oder abrupt eingetreten, so Sontopski. Die Bewohner wurden im Mai über ihre Kündigung unterrichtet und darüber, dass sie sich bis zum 31. Juli eine andere Bleibe suchen müssten. „Es ist nicht so, dass von heute auf morgen die Insolvenz ausgesprochen wurde“, erklärt der Insolvenzverwalter. Aber leider sei es so, dass der Insolvenzantrag immer sehr abrupt gestellt wird. Er sei erst mit dem Insolvenzantrag dazugekommen. Daher könne er noch nicht sagen, was vorher passiert und wie es zur Insolvenz gekommen ist. Dafür sei sein Einblick noch zu kurz. Sontopski: „Fest steht, der Insolvenzantrag wurde gestellt. Die Schließung des Hauses wird definitiv erfolgen. Und das lieber gestern als heute“, betont er. „So schnell wie möglich versuchen wir die Patienten unterzubringen. Es sind auch Bewohner im Haus, die sich selbst versorgen können. Hier haben wir ein längeres Zeitfenster. Aber für die Bewohner, die nach unserer Auffassung Pflegeaufwand brauchen, haben wir allen ein Angebot unterbreitet, wo sie unterkommen können.“