Seit einigen Monaten steht der Zeitplan für den Wechsel des Entsorger-Unternehmens für die Gelben Tonnen im Landkreis Schaumburg fest. Mit dem Jahreswechsel übernimmt die RMG Rohstoffmanagement GmbH die Leerung der Gelben Tonnen vom bisherigen Entsorger Remondis.
Zum Jahresbeginn beschäftigt die Einführung der neuen Gelben Tonnen durch die Firma RMG dadurch Bürger im Landkreis Schaumburg immer noch – und sorgt bei Vielen für Unmut.
Von Problemen war bisher recht wenig zu hören, bis auf vereinzelte Berichte von Bürgern, die sich ärgerten, da viele Tonnen bereits mit starken Gebrauchsspuren zu ihnen kamen, zum Beispiel fehlten Räder, es gab nicht verschließbare oder gerissene Deckel oder starke Verschmutzungen. Auch die Größen der gelieferten Tonnen standen bei einigen im Fokus der Kritik: Statt der gewünschten kleinen 80-Liter-Tonnen erhielten viele Haushalte ein 240-Liter-Exemplar, da RMG zurzeit keine kleineren Tonnen liefern konnte.
Ein weiterer Stein des Anstoßes: Die Kommunikation mit dem zuständigen Entsorgungsunternehmen RMG gestaltet sich schwierig. Wer sich beschweren will, muss erst einmal zur richtigen Stelle bei RMG durchkommen. Bürger klagen über lange Wartezeiten in der Telefon-Hotline und ungenaue Antworten auf ihre E-Mail-Anfragen. Es sei frustrierend, wenn man keine klaren Informationen erhält, hieß es aus der Bevölkerung. Man werde nur vertröstet.
Jetzt gibt es aber noch eine andere Seite – die der Gewerbebetreiber. Von Andreas Nink, Geschäftsführer des Senioren- & Pflegeheim Haus Bergfrieden GmbH in Obernkirchen, bekamen wir den Hinweis, dass für seinen Betrieb auch Anfang 2025 der Austausch der Gelben Container noch nicht durchgeführt wurde. Nink läuft dabei schon seit Wochen RMG hinterher, um eine Antwort zu erhalten, wann er denn mit dem Tausch rechnen könne. Im November hätte Obernkirchen mit den neuen Behältern versorgt werden sollen.
Das Problem ist klar: Verpackungsmüll fällt weiter in Massen an, doch der bisherige Betreiber Remondis wird nur noch seine leeren Tonnen einsammeln, aber keine Müllabfuhr mehr organisieren. Eine Zwischenlagerung der Abfallmengen in Betreiben ist zudem äußerst schwierig, auch im Hinblick darauf, dass man dort, wo es Probleme gab, auch keinen Zeitplan bekommen hat, wann sich etwas ändern wird.
Andreas Nink steht mit seinem Pflegeheim nicht allein da – wie weitverbreitet das Problem aber tatsächlich ist, lässt sich aktuell nur schwer herausbekommen. RMG war bisher für eine offizielle Stellungnahme nicht zu erreichen, und so bleibt die Zahl der ausstehenden Reklamationen und fehlenden Behälter nebulös.
Auch die Abfallwirtschaft Schaumburg (AWS) steht unter Druck, obwohl sie selbst keinen Einfluss auf die Umstellung hat. Laut AWS gingen bei ihnen aber an Spitzentagen zwei Drittel aller Anrufe mit Beschwerden über die Gelben Tonnen und das Unternehmen RMG ein. Eine erhebliche Mehrbelastung für die Mitarbeiter.
Die Firma RMG betonte bereits vor einigen Wochen, dass Beschwerden nach Abschluss der Grundverteilung, also tatsächlich erst ab Anfang 2025 abgearbeitet würden. Die alten Gelben Tonnen von Remondis werden ab der kommenden Woche (Kalenderwoche 2) eingesammelt. Ob sich die Situation dadurch noch zuspitzt, bleibt abzuwarten.