Zwischen Fahrstuhlausfall und ärztlicher Versorgung | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Zwischen Fahrstuhlausfall und ärztlicher Versorgung

Positives und Negatives hatte Kerstin Hähne als Vorsitzende des Senioren- und Behindertenbeirats der Samtgemeinde Nenndorf in der jüngsten öffentlichen Sitzung zu berichten. Überaus erfolgreich verlaufe der Medienworkshop, der jeden zweiten Dienstag im Monat im Haus Kassel stattfindet. Hier gehe es darum, alle zu ermutigen, die neuen digitalen Wege offen und neugierig zu nutzen.

Senioren und Behinderte werden im Workshop beim Umgang mit Smartphone, Tablett und Laptop geschult und mögliche Probleme gelöst. Neu im Medienworkshop ist das Angebot einer offenen Sprechstunde. „Er diene dazu“, so die Vorsitzende, „Antworten auf Fragen rund um allgemeine Themen zu geben, wie zum Beispiel zu Fragen der Ausstellung eines Schwerbehindertenantrags und wo man die entsprechenden Formulare dazu erhalten kann.“ Hier wurden auch bereits Fragen rund um die Erwerbsminderungsrente gestellt.

Kerstin Hähne griff erneut die Problematik um den Fahrstuhl am Penny-Markt in Bad Nenndorf auf, der seit Monaten außer Betrieb ist. „Das ist für Ältere, Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen eine arge Belastung und erfordert große Umwege“, so die Vorsitzende. Trotzdem man den Hörfunk dazu einbezogen habe, konnte nur eine kurzzeitige Benutzung erreicht werden. Der Aufzug steht wieder still. Das möchte man nicht so einfach hinnehmen und will jetzt auch das Fernsehen davon unterrichten, „weil Eigentümer, Hausverwaltung, Markt und Stadtverwaltung scheinbar keine dauerhafte Lösung gefunden haben“. In einer Ratssitzung hatte Stadtdirektor Mike Schmidt mitgeteilt, dass es offenbar an entsprechenden Ersatzteilen für die Reparatur fehle.

Lösungen werden auch für den mit Wohnmobilen zugeparktem Gehweg der Rudolf-Albrecht-Straße gesucht. Eine bauliche Veränderung, zum Beispiel die Einrichtung zu einer Spielstraße, könnte eventuell helfen, hieß es auf der Sitzung. „Hier muss die Stadt reagieren.“ Verkehrsprobleme gibt es auch am Seniorenheim Lehnstuhl in Haste. Hier ist eine Ortsbegehung geplant.

Als besonderer Gast wurde Jürgen Henze, der Kontaktbeauftragte der Nenndorfer Polizei, begrüßt. Er berichtete von Enkeltricks, Schockanrufe, Handwerkertricks, betrügerischen Emails um Bankdaten zu erfahren und sich so zu bereichern. Henze empfahl den Anwesenden ein gesundes Misstrauen zu bewahren, was vielen verloren gegangen ist. Er bot sich spontan an, am 8. Oktober in den Medienworkshop im Haus Kassel für einen weiteren Vortrag zu diesem Thema zu kommen, was sehr begrüßt wurde. Die Vorsitzende lud außerdem zum Vortrag des Betreuungsvereins Bubis ein. Die dortige Vorsitzende Wilharm von Bubis wird ausführlich über das Betreuungsrecht referieren. Der Vortrag findet am 24. Oktober, 15 Uhr im Mehrgenerationenhaus (VFL), in Bad Nenndorf statt. Anmeldungen sind über die Homepage des Senioren- und Behindertenbeirats oder per E-Mail an senioren-behindertenbeirat-nendorf@web.de, beziehungsweise telefonisch unter 05723-9199929 möglich.

Eine sehr positive Nachricht erreichte die Sitzungsteilnehmenden zum Schluss: Der Senioren Residenz Curanum ist es gelungen, die Zahnarzt Praxis „Zahn und Zähnchen“ aus Barsinghausen für Zahnarztbesuche in der Einrichtung für ihre Bewohner zu gewinnen. Regelmäßig wird künftig eine Zahnärztin auf Wunsch die Zähne der Bewohnerinnen und Bewohner kontrollieren, und wenn möglich, behandeln. Eine Möglichkeit, die es nur in ganz wenigen Pflegeheimen gibt.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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