„Zur Kenntlichkeit entstellt“ | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Zur Kenntlichkeit entstellt“

Moderator Jan Starkebaum (li.) überreicht den Wilhelm-Busch-Preis an Bernd Eilert, der diesen stellvertretend für Hilke Raddatz annimmt. (Foto: bb)
Moderator Jan Starkebaum (li.) überreicht den Wilhelm-Busch-Preis an Bernd Eilert, der diesen stellvertretend für Hilke Raddatz annimmt. (Foto: bb)
Moderator Jan Starkebaum (li.) überreicht den Wilhelm-Busch-Preis an Bernd Eilert, der diesen stellvertretend für Hilke Raddatz annimmt. (Foto: bb)
Moderator Jan Starkebaum (li.) überreicht den Wilhelm-Busch-Preis an Bernd Eilert, der diesen stellvertretend für Hilke Raddatz annimmt. (Foto: bb)
Moderator Jan Starkebaum (li.) überreicht den Wilhelm-Busch-Preis an Bernd Eilert, der diesen stellvertretend für Hilke Raddatz annimmt. (Foto: bb)

Auch wenn Preisträgerin Hilke Raddatz erkrankt fehlte, haben die Gäste der Wilhelm-Busch-Preisverleihung einen lebendigen Eindruck vom Werk der Karikaturistin gewonnen. Bernd Eilert, langjähriger Kollege beim Satire-Blatt Titanic, nahm die Ehrung stellvertretend entgegen.

Eilert hob in seiner Rede bei der Veranstaltung im Wilhelm-Busch-Gymnasium hervor, dass Hilke Raddatz die Fähigkeit auszeichne, Prominente „zur Kenntlichkeit zu entstellen“. Zuvor hatte Andreas Platthaus vom „FAZ-Literatur-Ressort“ dieses in seiner Laudation mit allerlei Beispielen auf der Leinwand demonstriert. In seinem humorvollen Beitrag zeigte Platthaus die künstlerische Entwicklung von Raddatz auf, die seit den Anfängen der Titanic für das Satiremagazin zeichnet. Dabei band er auch Raddatz Bilderbücher mit ein, wie „Helmut, das Erdferkel“ oder „Der vorletzte Panda“, „wohl das perfekte Kinderbuch“. Den Hauptteil seines Vortrages nahmen jedoch die Karikaturen ein. Ob Wolfgang Schäuble, Wladimir Putin, Franz-Josef Strauß, Helmut Kohl oder Alice Weidel, Platthaus hatte Beispiele von Raddatz` Kunst ausgewählt, die auch viele Jahre nach ihrem Erscheinen noch für Raunen im Publikum sorgten.
Platthaus bat zum Abschluss um einen Beifall der Zuhörer von solcher Lautstärke, dass der Schall noch in Hamburg zu hören wäre. In Folge eines schweren Sturzes hatte Raddatz die Preisannahme in Stadthagen absagen müssen. Dieser ist mit 10.000 Euro dotiert und soll Autoren würdigen, die sich in „ihrer satirischen Erzähl- und Zeichenkunst der künstlerischen Qualität und der Tradition Wilhelm Buschs verpflichtet fühlen“.
Jan Starkebaum moderierte die Veranstaltung, die stets auch die Verleihung des Hans-Huckebein-Preises für Nachwuchs-Lyriker umfasst. Die Entscheidung sei bei 100 Beiträgen von teils sehr hoher Qualität nicht leichtgefallen, so Jan Starkebaum. So habe sich die Jury dazu entschlossen, das Preisgeld von 2.500 Euro auf drei Teilnehmer aufzuteilen. Frank Suchland vom Jury-Team trug die Werke vor und strich ihre Charakteristika heraus. Den ersten Platz sicherte sich Kai Wenzel aus Sickte mit seinem Dialog „Finn muss ins Bett“. Die zweiten Plätze gingen an Jana Hentzschel für das Gedicht „Monika, die Zustellfrau“ und Florian Kottmair für „Langer Sonntag“. Alle Beiträge wurden zudem mit viel Beifall und Gelächter aus dem Publikum bedacht.
Stifter des alle zwei Jahre verliehenen Wilhelm-Busch-Preises sind die Schaumburger Landschaft, die Sparkasse Schaumburg und die Schamburger Nachrichten. Bernd Eilert wies in seinem Beitrag daraufhin, welche Bedeutung Busch für seine Generation in deren Jugend gehabt habe. In einer Zeit, in der es sonst in dieser Richtung nichts gab, sei Busch der „Held und Retter unserer Kindheit“ gewesen.
Viel Applaus erntete das Duo Lars Stoermer und Peter Schwebs für seine musikalischen Beiträge während der Veranstaltung.
Foto: bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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