„Wir machen das Beste aus der Situation” | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Wir machen das Beste aus der Situation”

Das geht auch: Aquaback ohne Aqua mit Trainerin Valeska Auhagen (re.). (Foto: tau)
Das geht auch: Aquaback ohne Aqua mit Trainerin Valeska Auhagen (re.). (Foto: tau)
Das geht auch: Aquaback ohne Aqua mit Trainerin Valeska Auhagen (re.). (Foto: tau)
Das geht auch: Aquaback ohne Aqua mit Trainerin Valeska Auhagen (re.). (Foto: tau)
Das geht auch: Aquaback ohne Aqua mit Trainerin Valeska Auhagen (re.). (Foto: tau)

Seit dem 29. November hat das Wunstorf Elements geschlossen. Der Schritt erfolgte kurzfristig und damit überraschend für viele Nutzer. Bei einem Pressetermin am 17. Dezember waren Bäderbetriebe und Bürgermeister dann um Aufklärung bemüht, konnten aber keinen Zeitplan für eine Wiedereröffnung nennen. Dabei ist es geblieben. Wie es mit der Arbeit auf den drei genannten Baustellen Personal, Neuorganisation und technische Probleme aussieht, bleibt unklar. Zu Beginn des Jahres hat es Termine mit Fachfirmen gegeben. Konkrete Ergebnisse liegen noch nicht vor, heißt es auf Nachfrage. Klar ist nur, dass alle drei Problemfelder erst behoben sein müssen, bevor das Bad wieder öffnen kann, so der Bürgermeister im Dezember. Vorstellbar sei aber ein Stufenplan unter eingeschränkten Öffnungszeiten, bei dem dann Schulen und Vereinen bevorzugt der Zugang wieder ermöglicht werde. Wann das der Fall ist, unklar.

Kritik an Kommunikation

Für vieler Nutzer des Bades sind das keine guten Nachrichten. Sie haben mit den Folgen der Schließung zu kämpfen. Kritisiert wird dabei auch, dass es gar keine Vorwarnung gab und auch im Nachgang kaum Informationen zu bekommen seien. So ist beispielsweise Schwimmschulen sprichwörtlich über Nacht die Geschäftsgrundlage entzogen worden. Gebuchte Kurse konnten nicht mehr stattfinden und da eine Perspektive für die Wiedereröffnung des Bades derzeit fehlt, fällt es auch schwer, Teilnehmern eine Antwort auf die Frage zu geben, wie und wann es denn weitergeht. Weil es kaum Infos gebe, sind Ideen gefragt. Zum Teil könne man mit Kursen in andere Bäder in Nachbarkommunen ausweichen, aber das sei mit längeren An- und Abfahrtswegen verbunden. Zudem ändern sich Zeiten, da Wasserflächen nur eingeschränkt zur Verfügung stünden. Auch die Preise für die Nutzung der Wasserfläche oder für den Eintritt seien andernorts vergleichsweise höher. Für Valeska Auhagen, Kursbereichsleiterin des Rainbow Parks, ist das allerdings kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil: aus der Not wurde eine Tugend gemacht.

Aquaback ohne Aqua

Seit dem vergangenen Jahr kooperieren der Rainbow Park und die Schwimmschule Frosty im Bereich Aquaback miteinander. Darunter kann man sich ein „Fitnessstudio im Wasser“ vorstellen. An mehreren Stationen, zum Teil mit Geräten, wird ein komplexes, gelenkschonendes Ganzkörpertraining für Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination angeboten. Zum Zirkeltraining gibt es außerdem Musik. Nach der überraschenden Schließung des Elements schlug Auhagen vor, die Übungen kurzerhand ins Trockene zu verlegen. Die entsprechenden Geräte und Trainer gebe es schließlich auch im Fitnessstudio. Immerhin 40 Prozent der ursprünglichen Teilnehmer habe sie so begeistern können. ”Das sind auch Menschen, die sonst nie in ein Fitnessstudio gegangen wären”, sagt Auhagen und gewinnt der Situation damit auch etwas Positives ab. ”Im Moment machen wir das Beste aus der Situation.” Trotzdem müsse es darum gehen, das Bad so schnell wie möglich wieder zu öffnen und Normalität herzustellen.

Abenteuerliche Idee

Doch statt konkreter Fahrpläne, gibt es lediglich vorsichtige Wasserstandsmeldungen, aber auch eine abenteuerliche Idee, die an Stadt und Bäderbetriebe herangetragen wurde. Zunächst einmal hofft die Geschäftsführung der Bäderbetriebe, einen Termin für die Wiederöffnung des Elements bis Ende Februar 2025 bekannt geben zu können. Demnach ist ein Aufgabenkatalog mit Fachfirmen erstellt worden, der nun abgearbeitet werde. Kleinere Reparaturen habe es bereits gegeben. Außerdem ist ein Auftrag für die Instandsetzung der Brandmeldeanlage vergeben worden. Die Abarbeitung dieses Punkts werde somit noch einige Wochen dauern. Ebenso stehe die Besetzung der vakanten Technikerstelle ganz oben auf der Liste. Dann wäre da noch die abenteuerliche Idee einer Traglufthalle für das Freibad Bokeloh, um dieses auch im Winter nutzen zu können. Die HAZ hatte darüber berichtet und auch Zahlen genannt. Der Vorschlag werde tatsächlich geprüft, allerdings fehlt für eine Umsetzung nicht nur die Fantasie. ”Wir sind für konstruktive Ideen ja immer offen, aber ich wüsste nicht, wo wir 1,5 Millionen Euro hernehmen sollten”, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Bäderbetriebe, Thomas Silbermann, zum Stadtanzeiger.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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