Vehlen bekommt ein Da Vinci-OP-System | Wunstorfer-Stadtanzeiger

21.11.2024 08:59

Vehlen bekommt ein Da Vinci-OP-System

Die Da Vinci-OP-Systeme gibt es in verschiedenen Ausführungen - welches nach Vehlen kommt, ist noch nicht öffentlich bekannt. (Foto: Intuitive)
Die Da Vinci-OP-Systeme gibt es in verschiedenen Ausführungen - welches nach Vehlen kommt, ist noch nicht öffentlich bekannt. (Foto: Intuitive)
Die Da Vinci-OP-Systeme gibt es in verschiedenen Ausführungen - welches nach Vehlen kommt, ist noch nicht öffentlich bekannt. (Foto: Intuitive)
Die Da Vinci-OP-Systeme gibt es in verschiedenen Ausführungen - welches nach Vehlen kommt, ist noch nicht öffentlich bekannt. (Foto: Intuitive)
Die Da Vinci-OP-Systeme gibt es in verschiedenen Ausführungen - welches nach Vehlen kommt, ist noch nicht öffentlich bekannt. (Foto: Intuitive)

Der niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi hat das Agaplesion-Klinikum Schaumburg besucht und seine Überzeugung über die Zukunft des Standorts bekräftigt. Sein Besuch markierte ein symbolträchtiges Datum: Genau zehn Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 2014 betonte Philippi die zentrale Bedeutung des Klinikums für die Gesundheitsversorgung in der Region. Trotz finanzieller Herausforderungen sieht der Minister großes Potenzial für das Krankenhaus und brachte eine wichtige Unterstützung mit.

Die finanzielle Lage des Klinikums bleibt angespannt. Für 2024 wird ein Defizit von 2,7 Millionen Euro erwartet, obwohl der Landkreis Schaumburg einen erheblichen Zuschuss leistet. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 konnte das Klinikum ein Plus von 438.000 Euro erwirtschaften. Die Gründe für die roten Zahlen liegen in gestiegenen Kosten, vor allem durch hohe Personalkosten, wie Geschäftsführerin Diana Fortmann erklärte. Auch die Schuldenlast aus der Bauphase – der Neubau kostete 150 Millionen Euro – wirkt sich weiterhin belastend auf die Bilanz aus.

Gesundheitsminister bringt Unterstützung für Klinikum Schaumburg

Für eine Überraschung sorgte der Minister mit einer Förderzusage von 1,5 Millionen Euro. Mit diesem Betrag soll ein hochmoderner Da Vinci-Operationsroboter angeschafft werden, der vor allem in der Urologie eingesetzt wird. Dieses Gerät gilt als Meilenstein in der medizinischen Technologie und wird die Behandlungsmöglichkeiten im Klinikum erheblich erweitern. Das Klinikum spielt auch eine wichtige Rolle in der Ausbildung. Die integrierte Berufsfachschule bietet 75 Ausbildungsplätze, und das Klinikum fungiert als Lehrkrankenhaus der Universität Münster. Die geringe Abbrecherquote und die hohe Übernahmequote sprechen für die Qualität der Ausbildung.

Minister Philippi forderte zudem Fortschritte in der Digitalisierung der Krankenhäuser. Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePa) sei ein wichtiger Schritt, doch es gebe noch erheblichen Nachholbedarf, so der Minister. Das Agaplesion-Klinikum Schaumburg ist nicht nur das einzige Krankenhaus im Landkreis, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber und Ausbildungsort. Mit der Förderzusage und den geplanten Modernisierungen sieht der Gesundheitsminister eine vielversprechende Zukunft für den Standort Vehlen. Wenn hier solide weitergearbeitet werde, dürfte das Klinikum zu den Gewinnern zählen, erklärte Philippi.

Neue Perspektiven trotz Millionen-Minus

Trotz der finanziellen Schwierigkeiten leistet das Klinikum beeindruckende Arbeit. 2023 wurden 19.500 stationäre und 35.000 ambulante Patienten behandelt. Rund 11.000 Operationen, davon 8.000 stationär und 3.000 ambulant, zeigen die Auslastung des Hauses. Mit 15 Fachabteilungen, 437 Betten und über 1000 Mitarbeitenden ist das Klinikum ein bedeutender Pfeiler der Gesundheitsversorgung in der Region.

Neben den finanziellen Problemen kämpft das Klinikum mit einem hohen bürokratischen Aufwand, etwa durch die umfangreiche Dokumentation, und fehlender Planungssicherheit aufgrund neuer Gesetze. Auch der finanzielle Ausgleich in Krisenzeiten, wie während der Corona-Pandemie, bleibt ein Problem. Dennoch betonte Gesundheitsminister Philippi die Zukunftsfähigkeit des Klinikums und das Potenzial für Wachstum. Ausbauoptionen wie die Einrichtung einer Kinderklinik werden geprüft. „Hier steht die Zukunft“, erklärte Philippi und lobte die bisherigen Leistungen des Hauses.


Nadine Dressler
Nadine Dressler

Redakteurin Schaumburger Wochenblatt

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