Ein etwas anderes Weihnachten hat das Sturmtief „Zoltan“ den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus dem THW-Ortsverband Wunstorf mit starken folgenreichen Regenfällen beschert. Vom 21. bis 29. Dezember waren sie in ganz Niedersachsen im Einsatz, um durch Fachberatung, Führung, Pumparbeiten, Sandsackverbau, Transporte oder Beleuchtung den durch das Hochwasser betroffenen Menschen zu helfen.
37 THW-Helfer aus Wunstorf waren an neun Tagen über 1.500 Stunden in vier Landkreisen im Einsatz und pumpten knapp 20 Millionen Liter Wasser, etwa so viel wie acht olympische Schwimmbecken fassen. Die Einsatzserie begann in Bad Münder, es folgte eine unter Wasser stehende Wiese in Idensen, vier Häuser drohten zu fluten. Weitere Einsätze gab es in Neustadt und in der Kläranlage in Luthe. Am ersten Weihnachtstag wurde der Krisenstab der Stadt Neustadt alarmiert.
Aufgabe der THW-Fachberater, die im Schichtdienst die nächsten fünf Tage im Einsatz waren, war die Beratung der Feuerwehr Neustadt zu den Schwerpunkten Sandsackverbau, Deichverteidigung und kritische Infrastruktur. In insgesamt neun Ortschaften beriet ein THW-Fachberater die örtlichen Feuerwehren und Unternehmen. Zur weiteren Unterstützung wurde ein Fachzug Wasserschaden/Pumpen aus dem THW-Landesverband Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit 29 THW-Helferinnen und Helfern angefordert, der das Kanalnetz in einzelnen Ortschaften der Stadt Neustadt entlastete und nach einem zweitägigen Einsatz weiter nach Hodenhagen im Landkreis Verden verlegt wurde.
Am Nachmittag des Heiligabends wurde die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen erneut in den Einsatz entsandt. Im Landkreis Schaumburg wurden in Rodenberg durch neun THW-Helfer mit der Großpumpe „Börger“ weitere Pumparbeiten an einem Klärwerk durchgeführt. „Im Stadtgebiet Garbsen wurde vom 25. bis 27. Dezember ein THW-Fachberater im Krisenstab im Tagesdienst eingesetzt“, sagte THW-Pressesprecher Cedrik Schlag. Vor Ort konnte die Evakuierung eines Altenheims vermieden werden, da die Lage stabil genug war. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, THW und den kommunalen Einrichtungen funktionierte in Garbsen reibungslos.
Auch rund um Hannover war die THW-Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen weiter gefordert und unterstützte ab dem 25. Dezember gemeinsam mit weiteren THW-Ortsverbänden in Isernhagen mit Pumparbeiten. Besonders betroffen war auch das Stadtgebiet Rinteln, dessen Altstadt evakuiert werden musste. „Während der gesamten neuntägigen Einsatzdauer war in unserer THW-Unterkunft in der Bahnhofstraße ein Leitungs- und Koordinierungsstab eingesetzt, um die Kräfte bei der Bewältigung der vielen Einsatzorte zu unterstützen“, fuhr Schlag fort. Alle verfügbaren taktischen Einheiten des THW-Ortsverbandes kamen bei dieser großen Hochwasserlage zum Einsatz.
Ein besonderer Dank gilt den Familien unserer Katastrophenschützer, die trotz der Feiertage auf ihre Partner, Eltern oder Kinder verzichten mussten, die sich zum Wohle der Gemeinschaft engagierten. Danke auch Edeka Kappe in Wunstorf für 50 gespendete Weihnachtsmänner. Insgesamt waren bisher 160 THW-Ortsverbände mit rund 6.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Einsatz.