Seit 100 Jahren Nenndorfer Bürgerin | Wunstorfer-Stadtanzeiger

07.11.2024 14:18

Seit 100 Jahren Nenndorfer Bürgerin

Hilde Heinze ist erst 100 Jahre alt geworden und ist noch voller Tatendrang (Foto: wk)
Hilde Heinze ist erst 100 Jahre alt geworden und ist noch voller Tatendrang (Foto: wk)
Hilde Heinze ist erst 100 Jahre alt geworden und ist noch voller Tatendrang (Foto: wk)
Hilde Heinze ist erst 100 Jahre alt geworden und ist noch voller Tatendrang (Foto: wk)
Hilde Heinze ist erst 100 Jahre alt geworden und ist noch voller Tatendrang (Foto: wk)

Ein Glückwunschschreiben vom Bundespräsidenten zum eigenen Geburtstag zu erhalten ist schon eine besondere Sache, die zudem auch nicht jedem zuteilwird. Es sei denn man erreicht das 100. Lebensjahr. Genau so ein Schreiben erhielt nun jüngst aber Hilde Heinze. Die rüstige und gebürtige Bad Nenndorferin feierte erst kürzlich mit ihrer Familie und Freunden ihren Ehrentag im wunderschön geschmückten Grandhotel Esplanade. Das Schaumburger Wochenblatt hat Heinze danach in ihrer Seniorenwohnung in der Poststraße in Bad Nenndorf besucht.

Eine unserer ersten Fragen war, wie sie es denn geschafft hat, überhaupt dieses hohe Alter zu erreichen, ihre Antwort dürfte viele überraschen, „Ich habe viel gearbeitet in meinem Leben“. Und es stellte sich tatsächlich heraus, dass sie noch bis zum 70. Lebensjahr beruflich aktiv war, zuletzt in der Klinik Niedersachsen. Doch auch davor war sie stets viel am Arbeiten. Eine ihrer beruflich größten Stationen war wohl mit Abstand jener, den sie zusammen mit ihrem Ehemann Kurt erleben durfte, mit ihm führte sie viele Jahre gemeinsam in Bad Nenndorf einen Großhandel für Wurstwaren in der Gehrenbreite, „Wir haben es damals von seinem ehemaligen Chef übernommen und ich musste viel dazulernen“, beschreibt sie diese Epoche.
Ursprünglich wollte die Bad Nenndorferin Schneiderin werden, doch der ausgebrochene zweite Weltkrieg machte ihre Pläne zunichte, aber auch ihr Vater sah damals eigentlich auch keinen Grund für einen Beruf seiner Tochter, „Er sagte, dass ich sowieso heiraten werde“, und sie ergänzte, „Tja, so war das damals“.
Ihr ganzes Leben hat Heinze Bad Nenndorf nie den Rücken gekehrt, aber sie machte bei unserem Besuch auch keinen Hehl draus das sie es damals in Bad Nenndorf alles viel schöner fand, besonders der Kurpark habe sich ihrer Ansicht nach zum schlechteren gewandelt, „Mir gefielen die alten Brunnen mehr“, außerdem sei der Kurpark schon lange kein ruhiger Ort mehr, durch den man einfach mal gemütlich spazieren könne, so Heinze.
Vor kurzem ist sie erst in die Poststraße gezogen, „Ich musste ja aus dem Quartierszentrum am Galenberg ausziehen“, erklärte sie. Damit war sie eine von insgesamt 30 betroffenen und eine neue Wohnung zu finden war nicht eifnach. Doch davon lässt sich die hundertjährige bei weitem nicht unterkriegen, dennoch „Ich vermisse hier etwas die Aussicht die ich dort hatte, zum Beispiel auf den Minigolfplatz“, außerdem könnte hier etwas mehr „Action“ sein, erklärte sie lachend und ergänzte, „Es ist mir hier einfach etwas zu ruhig“.
Die Bewohner der Seniorenwohnungen in der Poststraße treffen sich allerdings einmal die Woche zur Kaffeetafel, an dem Heinze natürlich auch regelmäßig teilnimmt und an dem wöchentlichen gemeinsamen auswärtigen Essen, sei sie stets auch mit von der Partie.
Ansonsten bekomme sie oft Besuch von ihrer Schwiegertochter oder ihrem Sohn, dann werde gemeinsam viel gelacht. Das hat sie in ihrem Leben überhaupt sehr viel, „Wir haben trotz der vielen Arbeit, auch das Leben genossen und einige Male schön gefeiert“.

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