Die Musikschule Schaumburger Märchensänger in Bückeburg steht vor weiterhin vor einer großen Herausforderung: Aufgrund steigender Kosten hat der gemeinnützige Verein für das Jahr 2025 zusätzliche Zuschüsse beantragt, 150.000 Euro bei der Stadt Bückeburg und 175.000 Euro beim Landkreis Schaumburg. Mit diesen Mitteln wären alle laufenden Kosten gedeckt, man hat dann aber keinerlei Spielraum mehr. Schon Mitte 2024 hatten wir über die finanziellen Probleme des Vereins berichtet – und bisher hat man jedoch noch keine tragbare Lösung gefunden. Nun ist die Politik wieder gefragt, und zwar auf Stadt- und Landkreis-Ebene.
Land und Kommune als Unterstützer

Neben den Zuschüssen von Stadt und Landkreis erhält die Musikschule eine jährliche Förderung vom Land Niedersachsen. Für 2025 rechnet der Verein mit etwa 25.000 bis 30.000 Euro aus diesem Topf – damit können aber keine Löcher gestopft werden. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur betont zwar, dass Musikschulen ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Bildung sind und zusätzliche Mittel bereitgestellt wurden, aber auch da sist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Im Jahr 2024 belief sich die Landesförderung für Musikschulen auf mehr als sechs Millionen Euro.

Steigende Personalkosten belasten das Budget

Der Hauptgrund für den gestiegenen Finanzbedarf liegt in den Personalkosten. Ein Urteil des Bundessozialgerichts (Herrenberg-Urteil) zur Scheinselbstständigkeit von Honorarkräften hat bundesweit Wellen geschlagen. Die Musikschule reagierte darauf, indem sie fünf ihrer neun Honorarkräfte zum 1. August 2024 in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis übernahm. Damit erhöhte sich die Zahl der festangestellten Lehrkräfte auf 15, was das Budget der Einrichtung zusätzlich belastet. Auch die Unterhaltung des Gebäudes in der Georgstraße schlägt als großer Ausgabenposten zu Buche.

Nachfrage übersteigt Angebot

Trotz der finanziellen Schwierigkeiten ist die Musikschule gefragt wie nie. Die Wartelisten für alle angebotenen Kurse zeigen, wie groß das Interesse am Unterricht ist. Der Ausschuss für Kultur und Tourismus des Bückeburger Stadtrates hatte das Thema bereits in der zurückliegenden Woche auf dem Plan. Die Entscheidung steht noch aus; der Landkreis wird erst noch beraten. Deutlich ist aber bereits geworden, dass die Musikschule ohne diese Unterstützung ihre Arbeit nicht in der bisherigen Form fortsetzen kann. Die Zukunft der Musikschule hängt somit maßgeblich von der Bereitschaft weiterer Förderer ab, die kulturelle Bildung in der Region weiter zu unterstützen.

Warum ist die Musikschule eigentlich ein eingetragener Verein und keine Einrichtung eines öffentlichen Trägers? Das ist eine historisch gewachsene Problematik. Mit der Kreisjugendmusikschule Schaumburg in Rinteln gibt es bereits eine öffentliche Bildungseinrichtung in Trägerschaft des Landkreises.