Das System „KatRetter“ hat sich im Landkreis Schaumburg bewährt, so das Fazit des DRK-Rettungsdienstes Schaumburg. Nun werden weitere freiwillige Helfer gesucht, um das Netz der Retter noch enger knüpfen zu können.
Bei Herz-Kreislauf-Stillständen zählt jede Minute. Wenn freiwillige Helfer - alias „KatRetter“ - in der direkten Nähe eines Notfallortes über ihr eigenes Handy alarmiert werden, können diese in einigen Fällen schneller am Notfallort sein als die professionellen Rettungskräfte des DRK-Rettungsdienst Schaumburg. Die „KatRetter“ können die durch die Integrierte Regionalleitstelle Schaumburg/Nienburg telefonisch eingeleitete und begleitete Herzdruckmassage effektiv unterstützen bis der Rettungsdienst am Notfallort eintrifft. Dadurch erhöhen sich die Überlebenschancen nach einem Herzstillstand und Spätfolgen können vermindert werden.
Das System „KatRetter“ hat sich bewährt:
„Vor fast drei Jahren haben wir als Initiator und Betreiber das System KatRetter gemeinsam mit dem Landkreis Schaumburg als festen Bestandteil in die Rettungskette integriert. Wir waren bereits damals davon überzeugt, dass wir mit diesem zusätzlichen Glied in der Rettungskette dem Ziel, bei einer Reanimation effektiver Menschenleben retten zu können, ein Stück weit näherkommen. Knapp drei Jahre später sehen wir uns in dieser Meinung bestätigt. Aktuell sind 170 KatRetter beim DRK-Rettungsdienst Schaumburg registriert und werden entsprechend der definierten Rahmenbedingungen bei einer Reanimation als zusätzliche Komponente von der Leitstelle alarmiert. Wir möchte aufgrund der medialen Berichterstattung in den vergangen vier Wochen zur Qualität der Rettungsdienste in Deutschland die Gunst der Stunde nutzen, um noch mehr Helferinnen und Helfer für KatRetter begeistern zu können. Mehr KatRetter bedeutet, mehr Menschleben retten zu können“, fasst Bernd Gerberding, Geschäftsführer DRK-Rettungsdienst Schaumburg in einer Pressemeldung zusammen.
Mailing-Aktion für mehr Ehrenamtliche:
Der DRK-Rettungsdienst Schaumburg hat dazu in den vergangenen Wochen eine umfassende Mailing-Aktion gestartet und alle Einrichtungen im Landkreis Schaumburg angeschrieben, in denen medizinisches Personal arbeitet. „Die Motivation, sich für KatRetter zu engagieren, ist, dass man primär in seinem unmittelbaren häuslichen Umfeld Menschenleben retten kann, worunter sich in vielen Fällen auch Familie und Freunde befinden. Gott sei Dank kommt so eine Situation für jeden KatRetter nicht allzu häufig vor“, so Bernd Gerberding.
Wer kann „KatRetter“ werden?
Es kann jeder „KatRetter“ werden, der auf seinem Smartphone mit Android- oder iOS-System die KatRetter-App installiert. Dann wird jeder „KatRetter“ durch den DRK-Rettungsdienst Schaumburg registriert, der den Landkreis Schaumburg als Aufenthaltsort hat. Als Grundvoraussetzung müssen die Ehrenamtlichen 18 Jahre alt sein und einen qualifizierenden medizinischen Beruf ausüben oder einen aktuellen Erste-Hilfe-Nachweis führen, der nicht älter als ein Jahr ist. Wenn alle Voraussetzungen passen, müssen sich die Interessierenden selbst die Frage beantworten, ob sie bereit sind, lebensrettende Sofortmaßnahmen im Rahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung vorzunehmen. Versichert sind die „KatRetter“ selbstverständlich auch. Die Ersthelfer stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Die Registrierung als „KatRetter“ erfolgt unter Angabe des vollständigen Namens, des Geburtsdatums und der Telefonnummer sowie dem Nachweis zur Erfüllung der genannten Bedingungen per Mail an katretter@drk-rd-shg.de. Wer sich zunächst informieren möchte, kann das auf der Homepage www.drk-rd-shg.de. Foto: privat