Höchster Stand seit 1987 | Wunstorfer-Stadtanzeiger

16.01.2024 12:00

Höchster Stand seit 1987

Gut gefüllt: Das Steinhuder Meer. (Foto: wb)
Gut gefüllt: Das Steinhuder Meer. (Foto: wb)
Gut gefüllt: Das Steinhuder Meer. (Foto: wb)
Gut gefüllt: Das Steinhuder Meer. (Foto: wb)
Gut gefüllt: Das Steinhuder Meer. (Foto: wb)

Gerade die vergangenen warmen Sommer mit langen Trockenperioden hatten den Grundwasserspiegel überall sinken lassen. Der aktuelle liegt bei 38,16 m über NN. Das ist weiterhin deutlich oberhalb des durchschnittlichen Winterwasserstandes am Steinhuder Meer.

Entwicklung des Geländeniveaus

Entwässerungsmaßnahmen in den Meerbruchwiesen bei Winzlar in den 1950er Jahren haben nicht nur zu einer Mineralisation des Niedermoorbodens geführt, sondern in Folge dessen auch zu Geländesackungen, wodurch das Geländeniveau der Meerbruchniederung deutlich unter 38,00 m über NN liegt. Um ein Ausufern des Meeres bei einem darüber liegenden Wasserstand zu verhindern, haben das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser und der Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverein Meerbach und Führse umfangreiche Verwaltungsmaßnahmen im ufernahen Bereich des Westenmeeres umgesetzt.

Steigt der Wasserstand aber über 38,05 m über NN an, kommt es zu einem Ausufern des Steinhuder Meeres in die Meerbruchniederung. Aktuell ist auch der Ablauf über den Südbach und den Meerbach zur Weser aufgrund der hohen Pegelstände deutlich verlangsamt, so Hans-Heinrich Schuster vom Seen-Kompetenzzentrum in Sulingen auf Nachfrage des Stadtanzeigers, so dass hierdurch kaum Entlastung stattfindet.

Mehr Wasser, aber auch mehr Nährstoffeinträge

Das grundwassergespeiste Steinhuder Meer könnte nach Ansicht von Hans-Heinrich Schuster tatsächlich von dem überdurchschnittlich regenreichen Jahr 2023 profitieren – auch bei einem trockenen Sommer 2024. Eine Entwicklung, von der auch der Wassersport auf dem Meer profitieren könnte. Allerdings ist der ökologische Zustand des Meeres eher kritisch zu bewerten. Aufgrund der erhöhten oberirdischen Zuflüssen in den vergangenen Monaten kam es zu zusätzlichen Nährstoffeinträgen, besonders von Phosphat, was die Entwicklung von Algen fördert. Um diese Nährstoffeinträge zukünftig zu reduzieren, wurden bereits Anträge für gezielte Maßnahmen über die niedersächsische Förderrichtlinie NEOPG 8 (Naturnahe Entwicklung der Oberflächengewässer) gestellt. Außerdem findet eine fortlaufende landwirtschaftliche Gewässerschutzberatung im Bereich des Steinhuder Meeres statt.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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