Ein starkes Zeichen von Frieden und Versöhnung will das Friedenslicht in diesem Jahr sein. In Zeiten, in denen Krieg in Osteuropa und dem Nahen Osten wieder zum Alltag gehört, stemmt sich die zarte Flamme einer Kerze aus der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem gegen jede Verdunkelung von Kultur und Menschlichkeit. Unter dem Motto „Auf der Suche nach Frieden“ erinnern die Pfadfinder der Gemeinden Stift und St. Bonifatius daran, dass sich niemand mit der aktuellen Situation abfinden darf.

Zum Mitnehmen

Der stimmungsvolle Gottesdienst bei Kerzenschein bietet mit zahlreichen Mitmach-Stationen die Möglichkeit, selbst auf die Suche nach Frieden zu gehen. Er eignet sich gut für Familien, für die ganze Gemeinde und Jugendliche genauso wie für die Pfadfinder selbst. Wer das Licht im Anschluss mit nach Hause nehmen möchte, bringt ein Kerzenglas, eine Laterne oder ein anderes geeignetes Gefäß mit. Denn um seine Kraft zu entfalten, muss die Suche nach Frieden möglichst viele Menschen anstecken und das Licht in vielen Haushalten brennen. Gerade jetzt soll das Friedenslicht ein Zeichen der Unterstützung für alle diejenigen sein, die unter Unfrieden und Krieg leiden.

Quer durch Europa

Seit 1986 wird das Friedenslicht in jedem Jahr in den Wochen vor Weihnachten in der Geburtsgrotte Jesu entzündet. Pfadfinder transportieren es auf alle Kontinente als ein Symbol des Friedens und der Versöhnung. Von Bethlehem aus reist das Licht mit dem Flugzeug in einer explosionssicheren Lampe nach Linz. Dort wird es am 2. Adventswochenende quer durch Europa ausgesandt. Züge mit dem Licht fahren über den ganzen Kontinent. In Deutschland wird das Licht in den frühen Morgenstunden des 10. Dezember in München erwartet und weiter mit dem ICE nach Hannover gebracht. Von dort holen es katholische und evangelische Pfadfinder gemeinsam nach Wunstorf. Ehe das Licht in der Stiftskirche ausgeteilt werden kann, hat es über 3000 Kilometer zurückgelegt – über alle Grenzen und Mauern hinweg, auch die in den Köpfen. So verbindet es Menschen vieler Nationen und Religionen.

Enge Verbindung

Insbesondere die Pfadfinder haben sich des Friedenslichtes angenommen. Kaum eine Organisation ist weltweit so gut vernetzt wie die Pfadfinder. Freundschaften gehen weit über nationale oder kontinentale Grenzen hinaus. Internationale Treffen sind seit über 110 Jahren eine Selbstverständlichkeit. Weil es Pfadfinder fast in allen Ländern der Erde gibt, fühlen sie sich untereinander als Geschwister eng verbunden und sind seit jeher Botschafter des Friedens. Mithilfe des Pfadfindernetzwerks ist es also möglich, das Friedenslicht in fast alle Länder dieser Welt zu bringen. Foto: privat