Es passte alles von der Idee bis zur Umsetzung. Der Ortsrat lud „seine“ Bürger zu einem etwas anderen Festmahl ein, und schätzungsweise 250 Bürgerinnen und Bürger kamen zum Pfarrhof. Das bemerkenswerte daran: Es gab kein geliefertes Büfett, jeder brachte nach seinen eigenen Vorstellungen etwas mit.
„Wir waren überwältigt“, sagten Ortsbürgermeister Martin Ehlerding und sein Vorgänger Manfred Wenzel. „Alleine hätten wir das nicht geschafft, wir danken den Vereinen und Helfern aus dem Dorf, sie haben in allen Bereichen mitgeholfen“, sagte Ehlerding. Und was die Wunstorfer mit einer Tafel zur Einweihung der Fußgängerzone Anfang der 1980er Jahre geschafft hätten, könne Großenheidorn auch. „Mit dem ausgezeichneten und reichhaltigen Büfett hätten wohl 500 Bürger satt werden können“, merkte der Ortsbürgermeister an. Die Dorfgemeinschaft in Großenheidorn stimme, sie werde von einer zur nächsten Generation weitergegeben. Zum Festessen seien Familien mit Kindern und die „ältere Generation“ gekommen. Bereits vor 27 Jahren zur 750 Jahrfeier sei das so gewesen. Von einigen Besuchern war sogar zu hören, dass Großenheidorn mit „Bullerbü“ verglichen worden sei, jeder fühle sich dort sicher und geborgen.
Der Auftakt der Jubiläumsfeiern begann im Juni im Dorfzentrum an der Mehrzweckhalle und nun im zweiten Zentrum an Kirche, Schule und Kita. Den Abschluss des Jubiläumsjahres soll eine Silvesterfete in der Mehrzweckhalle sein, das Orgateam steckt bereits in den Vorbereitungen. Vor der Tafel gab es eine „Blitzandacht“ von Pastor Karsten Dorow. „Aus gutem Grund feiern wir 777 Jahre Großenheidorn, denn die Zahl sieben ist eine sehr bedeutende, ja fast schon magische Zahl“, so der Pastor. Er wies auf das Lied über sieben Brücken musst du gehen und sieben dunkle Jahre überstehen, Schneewittchen bei den sieben Zwergen oder den Wolf, der sich an sieben Geißlein vergriff oder an das verflixte siebte Jahr, die sieben fetten und sieben magere Jahre und auf Schlagersänger Roland Kaiser hin, der sieben Fässer Wein besang. Doch neben allem Spaß mit der Zahl sieben, sprach Dorow von der Zahl sieben als eine besonders heilige Zahl. Die stehe für Vollständigkeit und Ganzheit. Sie setze sich aus der drei (Trinität, Vater, Sohn und Heiliger Geist) und der vier (weltliche Ordnung, Wasser, Feuer, Erde, Wind) zusammen.
Der Pastor wies bereits auf das Herbstfest auf der Pfarrwiese am 28. September ab 14 Uhr hin. Alle Vereine und Verbände aus dem Dorf werden einen Stand aufbauen. Es wird auch eine Erntekrone gebunden, im letzten Jahr wurde sie für 700 Euro versteigert.