Besondere Darbietung | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Besondere Darbietung

In voll besetzter Klosterkirche: Der Gospelchor Loccum lockt viele Besucher an. (Foto: Anne Sator)
In voll besetzter Klosterkirche: Der Gospelchor Loccum lockt viele Besucher an. (Foto: Anne Sator)
In voll besetzter Klosterkirche: Der Gospelchor Loccum lockt viele Besucher an. (Foto: Anne Sator)
In voll besetzter Klosterkirche: Der Gospelchor Loccum lockt viele Besucher an. (Foto: Anne Sator)
In voll besetzter Klosterkirche: Der Gospelchor Loccum lockt viele Besucher an. (Foto: Anne Sator)

Dass die Konzerte des Gospelchors Loccum am 4. Advent traditionell gut besucht sind, ist nichts Neues. Dass die Loccumer Klosterkirche aber eine halbe Stunde vor Konzertbeginn bereits mehr als zur Hälfte gefüllt war, hatte niemand erwartet. Kurz vor Beginn waren alle Plätze belegt, es mussten noch Stühle herangeschafft werden und schließlich mussten einige der über 700 Besucherinnen und Besucher sogar stehen.

Licht erzeugt Stimmungen

Mit dem Chormusical Bethlehem aus der Feder der Komponisten Dieter und Paul Falk sowie den Texten von Michael Kunze hat der Gospelchor also die richtige Wahl für das diesjährige „Christmas Gospel“-Konzert getroffen. Eine Woche zuvor hatte der Chor an der großen Aufführung mit 1000 Sängerinnen und Sängern in Hannover teilgenommen und konnte diese grandiose Stimmung mit ins Kloster tragen. Eine abwechslungsreiche Lichttechnik unterstrich die verschiedenen Stimmungen des Stückes, das die Geschichte von Christi Geburt erzählt. Allerdings ist das Stück in die Neuzeit geholt, denn das Thema Flucht und Vertreibung wie Maria und Josef sie erlebten, ist leider aktueller denn je. Und so kamen Maria und Josef nicht auf einem Esel, sondern schoben einen Einkaufswagen mit ihren Habseligkeiten den Kirchengang hoch.

Leicht gekürzte Fassung

Unter der musikalischen Leitung von Stiftskantor Michael Merkel und der Regie von Detlef von Wenzel führte der Chor eine leicht gekürzte Fassung auf, für die er auf die Originalplaybacks zugreifen konnte, was einen wunderbaren Gesamtklang erzeugte. Bereits im ersten Lied, als der Chor stimmgewaltig die Worte „Bethlehem, Bethlehem“ erklingen ließ, wurden die Zuhörer gefesselt und auf die Reise nach Bethlehem mitgenommen. Einige Sängerinnen und Sänger aus umliegenden Chören unterstützten hierbei den Chor. Die Solisten konnten komplett aus den eigenen Reihen besetzt werden, zum Beispiel Maria und Josef, die Hirten, Dorfbewohner und die drei Weisen. Jeder hatte für ein passendes Kostüm gesorgt. Besonders überzeugend und stimmgewaltig wurde die Rolle des Engels von Alexandra Heidemann, einer Sopranistin aus dem Chor verkörpert, was die Zuhörer am Ende mit einem dicken Applaus belohnten. Die Darstellung der drei Weisen übernahmen drei Kinder, die diese Rollen auch im diesjährigen Krippenspiel zu Weihnachten verkörperten. Aus den Reihen der Jugendlichen konnte ebenfalls eine Rolle im Stück besetzt werden.

Tosender Applaus

Die Unterschiedlichkeit der Stücke sprach die Zuhörer an, die nach jedem Lied überzeugt Beifall spendeten. Zu Beginn des Musicals war mit den Zuhörern das Lied „Hell ist die Nacht‘“ einstudiert worden, so dass auch die Möglichkeit zum Mitsingen bestand. Das Publikum zauberte dabei mit den Taschenlampen der Handys eine ganz besondere Stimmung in das Kloster. Nach einer Stunde Konzert war der letzte Ton verklungen und sofort gab es stehende Ovationen und tosenden Applaus, der nicht enden wollte. Mit dem Zugabenmedley verabschiedete sich der Chor und bedankte sich für ein herausragendes Erlebnis.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

north