Beliebtes Dorfspiel ist zurück | Wunstorfer-Stadtanzeiger

10.07.2024 10:57

Beliebtes Dorfspiel ist zurück

Hier wird es kreativ: Kinder stellen aus alten Materialien neue nützliche Dinge her. (Foto: tau)
Hier wird es kreativ: Kinder stellen aus alten Materialien neue nützliche Dinge her. (Foto: tau)
Hier wird es kreativ: Kinder stellen aus alten Materialien neue nützliche Dinge her. (Foto: tau)
Hier wird es kreativ: Kinder stellen aus alten Materialien neue nützliche Dinge her. (Foto: tau)
Hier wird es kreativ: Kinder stellen aus alten Materialien neue nützliche Dinge her. (Foto: tau)

Zum fünften Mal besteht Wunstorf wieder für eine Woche aus elf Stadtteilen: Das Kinder- und Jugendzentrum der Bau-Hof hat sich in das fiktive Dorf Zukunftshausen verwandelt. Rund 120 Kinder aus 14 Nationen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren mit und ohne Beeinträchtigung machen mit und haben sich „einbürgern” lassen, wie Pia erklärt, die im Einwohner-Servicebüro alle Zahlen im Blick hat.

Neben dem Integrationsgedanken stehen in Zukunftshausen Umweltbewusstsein und nachhaltiges Verhalten hoch im Kurs. Auf den Karten, die am ersten Tag an alle Bürger ausgeteilt worden sind, können Stempel für besonders umweltschonendes Verhalten gesammelt werden. Dazu zählt zum Beispiel das Fahrradfahren. Jeden Tag werden Kilometer gezählt und statistisch festgehalten. In über 15 Betrieben und Laboren entstehen zudem nützliche Dinge, wie etwa ein Solarofen aus einem Schuhkarton oder Schilder für die Bäume einer Streuobstwiese. Darauf vermerkt ist unter anderem die genaue Erntezeit, wobei der Augustapfel schon jetzt verzehrreif ist, wie einige Kostproben belegen.

Außerdem gibt es den Bio-Bauernhof Landlust, auf dem mit Pferden Ausflüge unternommen werden und eine besondere Version des Spiels Memory angeboten wird. Mehrere DIY (Do it yourself)- und Upcycling-Betriebe fordern die Kreativität ihrer Mitarbeiter heraus. Auf diese Weise entstehen aus alten Dosen, die mit Knöpfen und Büroklammern verziert werden, Stifthalter oder aus leeren Plastikflaschen Töpfe für Pflanzen. Alte T-Shirts werden wiederum zu neuen Taschen weiterverarbeitet und in der Werkstatt „Die schmucke Perle” entstehen Schmuckanhänger, Armbänder und Ketten. Boris Cordes begrüßt im Keller der Fahrradwerkstatt dagegen interessierte Nachwuchsmechaniker und Monteure, die sich um krumme Räder und Löcher in den Schläuchen kümmern. Das Ziel ist auch hier, Dinge zu reparieren, um sie anschließend weiterverwenden zu können.

Beim Bewegungsangebot Fit & Fun & Dance lernen sich die Bewohner des Stadtteils noch besser kennen. Denn Sport und Bewegung fördern die Integration. Der Bio-Gasthof Löwenzahn versorgt das ganze Dorf wiederum mit leckeren Mahlzeiten und kocht dabei regional, saisonal und vegan. Zum Einsatz kommt unter anderem eine große Pfanne, die der Lions Club Steinhuder Meer zur Verfügung gestellt hat. Zubereitet werden darin Gerichte wie Spaghetti mit viel Gemüse und Pesto. 16 Zucchini, zwei Kilogramm Möhren und drei Kilogramm Tomaten sind vom Küchenteam um Alicia und Marlena unter anderem verarbeitet worden. Nachmittags öffnet dann immer das Hofcafé mit der ein oder anderen Leckerei seine Pforten.

Im Einwohner-Servicebüro laufen alle Drähte zusammen. Hier werden die Ausweise ausgestellt, die Gruppen eingeteilt und Fragen beantwortet. Außerdem gibt es eine Tauschwerkstatt, eine Erste Hilfe Station, eine Post und ein Fundbüro. Einen Bürgermeister und eine Bürgermeisterin als Doppelspitze haben sich die Einwohner von Zukunftshausen auch gewählt. Insgesamt stellten sich 14 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl. Eine Kandidatin sagte während der Vorstellungsrunde, dass es Einrichtungen wie den Bau-Hof in ganz Deutschland geben sollte. Was für ein großartiges Lob für die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen.

Zukunftshausen gibt Kindern aus vielen Nationen die Möglichkeit, ein Teil des fiktiven Stadtteils zu sein, ganzheitlich zu lernen und Neues rund um die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu entdecken. Das Projekt „Zukunftshausen” wird unter anderem von der Region Hannover unterstützt und finanziert. Allerdings in dem Rahmen zum letzten Mal, wie Bau-Hof Leiterin Dani Marchthaler erklärt. Gemäß den Förderrichtlinien ist nach fünf Jahren Schluss. Man müsse daher schauen, wie es im nächsten Jahr weitergeht.

Am Freitag, den 12. Juli gibt es jedenfalls von 13.30 bis 15 Uhr ein großes Dorffest für alle Kinder, Eltern, Verwandte und Bekannte.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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