Aufbauarbeit in Banja Luka | Wunstorfer-Stadtanzeiger

20.12.2024 15:42

Aufbauarbeit in Banja Luka

Freude bei Bischof Franjo Komarica (li.) und Winfried Gburek über die wiederbelebte Bibliothek für das Europa-Zentrum. (Foto: privat)
Freude bei Bischof Franjo Komarica (li.) und Winfried Gburek über die wiederbelebte Bibliothek für das Europa-Zentrum. (Foto: privat)
Freude bei Bischof Franjo Komarica (li.) und Winfried Gburek über die wiederbelebte Bibliothek für das Europa-Zentrum. (Foto: privat)
Freude bei Bischof Franjo Komarica (li.) und Winfried Gburek über die wiederbelebte Bibliothek für das Europa-Zentrum. (Foto: privat)
Freude bei Bischof Franjo Komarica (li.) und Winfried Gburek über die wiederbelebte Bibliothek für das Europa-Zentrum. (Foto: privat)

„Für manche Menschen mag es in dieser Zeit geradezu utopisch klingen, sich für Frieden zwischen Völkern einzusetzen. Für mich oft auch. Aber ich möchte nicht aufhören, persönlich etwas dazu beizutragen“, erklärt der Wunstorfer Winfried Gburek, Religionspädagoge und Journalist, nach seiner erneuten Reise ins konfliktträchtige Bosnien und Herzegowina. In dem Land herrschte von 1991 bis 1995 der brutalste Krieg nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit fast 20 Jahren engagiert sich Gburek dort mit humanitärer Hilfe und mit Unterstützung zum Wiederaufbau, nach dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien, dem westlichen Balkan.

Viel Unterstützung erhielt er hierbei immer wieder aus der Wunstorfer Bevölkerung. „Oft stoße ich in Bosnien auf Personen, die mich erkennen und sich für die Hilfe aus Deutschland bedanken. Dann möchten sie oft auch wissen, wo der Ort Wunstorf ist“, sagte Gburek. Seine jüngste Reise galt insbesondere der Weiterentwicklung und dem weiteren Aufbau eines Europa-Zentrums für Frieden und Versöhnung in der Stadt Banja Luka, in den Räumlichkeiten des ehemals größten Kloster Europas, des Trappistenordens. Dort wirkt er auf Berufung von Christian Wulff, Bundespräsident a.D., und dem Bischof von Banja Luka, Dr. Franjo Komarica, als Kuratoriumsmitglied der Einrichtung. Während der weltweiten Corona-Pandemie nahm das Europa-Zentrum seine Arbeit auf, unbeeindruckt von den schwierigen Umständen. Hilfe ist weiterhin sehr angesagt, so Gburek. „Immer noch hat der Staat zum Beispiel widerrechtlich enteignete Gebäude, Grundstücke und entwendete Bibliotheksbestände des Klosters nicht zurückgegeben. Das Ringen darum wird fortgesetzt und gleichzeitig die Friedens- und Versöhnungsbemühungen des Europa-Zentrums mit weitreichenden Kontakten weiterentwickelt.“ Die Neugründung der Bibliothek mit über 20.000 Büchern wurde in die Tat umgesetzt, denn die Bildung sei ein Grundstock für die Friedensarbeit.

Um über die Bedeutung und Ziele dieses Trappistenklosters als Friedenszentrum zu informieren, hat Gburek ein Buch herausgegeben. Es heißt „Mariastern und seine Trappisten – 150 Jahre Licht am Vrbas“, ist in Berlin erschienen und auf dem deutschen Buchmarkt erhältlich, auch in Kroatisch. Eine englische Übersetzung, verfasst vom Steinhuder Gerhard Wilhelm, einem ehemaligen Pädagogen des Wunstorfer Hölty Gymnasiums, wird in Kürze ebenso erscheinen, wie eine französische Ausgabe. „Da Bosnien und Herzegowina noch nicht zur EU gehört, wird das Europa-Zentrum auch nicht von der EU gefördert. Mit dem Kauf des Buches kann die Arbeit unterstützt werden, alle Einnahmen kommen ausschließlich dem Europa-Zentrum zugute“, berichtete Gburek. Gerne informiert er auch persönlich über das Friedensprojekt und ist dazu unter gburekmedien@web.de zu erreichen.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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