Die Laienspielgruppe Großenheidorn wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Die jährlichen Aufführungen der Truppe rund um Ostern sowie der Osterball sind schon seit Jahren eine feste Tradition in Großenheidorn und umzu – und das soll auch noch lange so bleiben. „Denn wir sind noch nicht müde“, sagt Vereinsvorsitzender Andreas Ripphoff.
Gegründet wurde die Laienspielgruppe im November 1974, als sich 16 Menschen aus Begeisterung für das Theater in der Gaststätte Thiele in Großenheidorn zusammensetzten, um gemeinsam einen Verein zu gründen – und bereits ein halbes Jahr später erwartete rund 300 Großenheidorner das erste Stück der frisch gegründeten Laienspielgruppe: „Der geplatzte Strohwitwer“ von Carl Siber. Dass das Stück beim Publikum ankam, bewies vor allem der begeisterte Beifall der Zuschauer, heißt es in der Festschrift, die die Laienspielgruppe anlässlich des Jubiläums produzieren ließ. „Darin haben wir alle Aufführungen mitsamt Bildern, Beschreibungen und Besetzung aufgelistet. Beispielsweise auch die Aufführung, bei der eine Ziege mit auf der Bühne stand“, sagt Ripphoff lachend. Denn tatsächlich führte die Gruppe zu Ostern im Jahr 1981 ein Lustspiel auf, bei dem sich alles um eine Ziege drehte, die nur von einer einzigen Frau gemolken werden konnte – und deshalb staunten die Zuschauer nicht schlecht, als das Tier tatsächlich mit auf die Bühne kam.
Neben dutzenden Komödien und Schwänken brachte die Theatergruppe auch ein Theaterstück als Welt-Uraufführung auf die Bühne. „Das war 2009 und die Autorin war selbst dabei“, sagt Lea Schmolke-Höhne. Mittlerweile gehören der Gruppe 65 Mitglieder an. Darunter befinden sich immer noch ein paar der Gründungsmitglieder sowie einige junge Leute. Doch besonders Elke und Jürgen Ulrich bedeutet die Laienspielgruppe viel. Die beiden lernten sich durch sie kennen und sind bereits seit 35 Jahren miteinander verheiratet.
Doch auch einige einschneidende Ereignisse musste die Laienspielgruppe – besonders in den letzten Jahren – verkraften. „Unsere Aufführungen mussten durch die Corona-Pandemie zwei Jahre lang komplett ausfallen. Und das obwohl wir unser Stück zu dem Zeitpunkt schon fertig geprobt hatten“, erinnert sich Ripphoff zurück. Auch ein Brand im Gemeindehaus Steinhude, der sich Anfang dieses Jahres ereignet hatte, machte die gesamte Ausstattung der Gruppe zunächst unbrauchbar. „Unsere Requisiten mussten wir professionell reinigen lassen und dann brauchten wir auch noch einen neuen Proberaum. Das hätte uns so kurz vor der Premiere wirklich nicht schlimmer treffen können“, sagt Ripphoff. Doch da innerhalb kürzester Zeit ein neuer Raum gefunden werden konnte, steht den Aufführungen in diesem Jahr nichts mehr im Wege.
Dabei möchte die Truppe anlässlich des Jubiläums ein besonderes Stück aufführen: Die Kreuzfahrt-Komödie „MS Aphrodite – Fernsehstars am Limit“. Ein Stück, das die Laienspielgruppe eigentlich schon seit Jahren aufführen wollte, sich aber aufgrund der spielerischen Herausforderung bisher nicht zugetraut hatte. „Aber wir sind eine energiegeladene Truppe mit Ehrgeiz und wollten das nun endlich angehen“, sagt Schmolke-Höhne. Dass die Stücke der Laienspielgruppe nach wie vor gefragt seien, zeige der bereits hervorragend angelaufene Vorverkauf, sagt Ripphoff.
Die Aufführungen am Samstag, 6. April, 19 Uhr, und am Sonntag, 7. April, 17 Uhr, mussten aufgrund des Brandes in die Otto-Hahn-Schule in Wunstorf verlegt werden. Die Premiere mit Osterball am Ostersonntag, 31. März, 19 Uhr, und eine weitere Aufführung am Sonnabend, 20. April, ab 19 Uhr, im Stadttheater Wunstorf bleiben bestehen. Zuschauende können sich in diesem Jahr zudem auf jede Menge Überraschungsaktionen freuen, beispielsweise auf einen roten Teppich sowie eine Fotobox.
Karten für die Aufführungen gibt es bei Blümchen Floristik und im Raiffeisenmarkt in Großenheidorn, bei der Fleischerei Goslar in Steinhude, im DEVK-Versicherungsbüro am Marktkauf in Wunstorf und bei Tui in der Langen Straße in Wunstorf. Für das Stadttheater gibt es die Karten zusätzlich bei H.O.M.E sowie an der TheaterBar.