Zum Jahreswechsel 2021 hatte sich das Fürstenhaus Schaumburg-Lippe als Eigentümerin aus dem Betrieb der Insel zurückgezogen. Eine imposante 260 Jahre alte Inselfestung, frisch gekieste Wege, die sich um kleine historische Gebäude schlängeln, Kanonen, Kanonenkugeln und viel Platz für eine Auszeit mitten im Steinhuder Meer erwarten die Gäste auf der Insel Wilhelmstein. Trutzige Mauern, weiße Häuser und viel Grün auf einem Quadrat mit rund 125 Metern Seitenlänge. Bis zu 70.000 Gäste besuchen bislang jährlich die Inselfestung. „Der Wilhelmstein spielt für die Attraktivität des Steinhuder Meeres eine wichtige Rolle. Wir wollen dieses einzigartige Kleinod auf Dauer sichern”, sagt Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen bei der Region Hannover. Das gastronomische Betriebskonzept des „Inselresorts” (Betreiber sind Dennis Karle und Thomas Weppler) passe sich sehr gut in das gemeinsam vom Betreiber mit Anliegerkommunen, Förderern und Tourismusverbänden ausgearbeitete Nutzungskonzept ein. Zusammen mit der Arbeitsgruppe Wilhelmstein hat die SMT viele weitere Pläne. Ganz oben auf der Liste stehen die Renovierung der Festung und eine komplette Neugestaltung der dortigen Ausstellung. „Die Insel ist ein Gesamterlebnis mit außergewöhnlicher Historie”, freut sich SMT-Geschäftsführer Willi Rehbock. „Eine regional ausgerichtete Küche mit besonderen Akzenten gehört dazu.” Die Insel mache unheimlich Spaß, der Wunsch von Rehbock sei es, wenn für das „Virus Wilhelmstein” eine Flamme entzündet würde.” Für Inseleigentümer Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe sei es ein sentimentaler Tag. Die Insel sei die kleinste in Deutschland und versprühe einen großen Zauber. „Ich erinnere mich noch gerne daran, als ich im Kindesalter vom Schloss Hagenburg über den Kanal mit Schlittschuhen zum Wilhelmstein gelaufen bin”, sagte Fürst Alexander. Die Flamme des Wilhelmstein werde gerne an die SMT weitergegeben. Der Fürst ging auch auf die Geschichte der Insel ein. Schicksale aus den dunklen Kasematten gehören dazu oder die Mythen rund um den Steinhuder Hecht, dem ersten Unterseeboot der Welt, das angeblich im 18. Jahrhundert gebaut wurde und im Steinhuder Meer getaucht ist. Grußworte bei der offiziellen Eröffnung der Insel sprach auch Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt aus Wunstorf. „Wir haben bereits 2004 die Weichen gestellt für eine Privatisierung des Tourismus”, sagte er. Alle, die rund um das Meer etwas zu sagen haben sind dabei, es sei die SMT geschaffen worden. Die Insel sei ein Juwel und müsse gefördert werden. „Wenn wir nichts getan hätten, dann würde die Insel nicht mehr angefahren”, so Eberhardt weiter. Gemeinsam unter anderem mit Fürst Alexander sei einiges auf den Weg gebracht worden. Die Insel Wilhelmstein wurde 1761 - 1767 erbaut. Für seinen Erbauer Graf Wilhelm war sie Vorbild für das ab 1763 Fort de Lippe in Elvas/Portugal. Diese historische Beziehung wird in dem neuen Restaurant „Porto Lago” aufgenommen, das ebenfalls Dennis Karle und Thomas Weppler betreiben. Gäste können sich dort unter anderem auf Tapas, Pulpo und portugiesischen Wein freuen. Als Unterkünfte in historischen Gebäuden auf der Insel Wilhelmstein stehen zwei Gästehäuser mit jeweils drei Doppelzimmern zur Verfügung. Foto: gi