Die politische Diskussion über die Straßenbenennung im Neubaugebiet an der Kurt-Schumacher-Straße beflügelte auch Dr. Stefan Meyer aus Stadtarchiv und dem Museum Eulenburg. Er fand eine Reihe von Rintelner Persönlichkeiten, die trotz ihrer Verdienste bislang nicht in den Verzeichnissen der Straßennamen der Stadt auftauchen. Da ist zum einen Catherine Nobbe (1830 bis 1886), die als Erfinderin eines Stenografie-Systems und Verfasserin eines entsprechenden Lehrbuchs gilt. Auch Carl Wilhelm Wippermann (1800 bis 1857), Bürgermeister, langjähriger Landtagsabgordneter, Verfassungskämpfer, Mitverfasser der Hessischen Gemeindeordnung von 1834, Paulskirchenabgeordneter und mehr ist bislang nicht in einem Straßennamen verewigt. Allerdings wird an seinem Grabstein jährlich ein Kranz niedergelegt. Heinrich (von) Bode Bodinus (1652 bis 1720) war Rintelner Professor für Jura und bedeutender Gegner von Folter und Hexenprozessen. Heinrich Ernst Kestner (1673 bis 1723) war als Professor für Jura ebenfalls Gegner der Hexenverfolgungen und überregional bekannter Gelehrter. Louise Brauns (1825 bis 1899) ist Mitbegründerin und langjährige Leiterin der Rintelner Mädchenschule. Der Professor für Mathematik, Physik, Theologie und morgenländische Sprachen, Johann Matthäus Hassencamp (1743 bis 1797) legte 1778 in einem Großexperiment einen Kranz von sieben Blitzableitern rund um Rinteln. Friedrich Oetker (1811 bis 1881) wurde als Publizist und nationalliberaler Politiker in Hessen und Preußen in der Grafschaft Schaumburg geboren und ging in Rinteln zur Schule. Auch Hermann Opitz (1858 bis 1922) gehört nach Meinung von Stefan Meyer dazu, denn als Apotheker und Unternehmer war er Gründer der Obstkelterei Pomona und Initiator des Waldkaters. Zuletzt noch Wilhelm Volckmar (1812 bis 1887). Der Orgelvirtuose, Komponist und Musiklehrer wuchs in Rinteln auf und war Gründer der Liedertafel von 1833. Die Umfrage läuft bis einschließlich Freitag, 18. Oktober, 14 Uhr.