(akz-o) Ohne Vorwarnung auftretende anfallsartige Muskelkontraktionen, die von heftigen Schmerzen begleitet werden: Für Menschen, die unter nächtlichen Wadenkrämpfen leiden, ist es ein immer wiederkehrender Alptraum. Der Leidensdruck ist enorm, denn neben den oft bis in den Tag hinein anhaltenden Schmerzen können Muskelverletzungen, chronischer Schlafmangel und Erschöpfung die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass Menschen, die über nächtliche Wadenkrämpfe klagen, in ihrem Umfeld oft wenig Verständnis finden, sich deshalb verunsichert zurückziehen und nach einigen – häufig erfolglosen – Versuchen der Selbstmedikation resignieren.
Der wichtigste Tipp: Ab zum Arzt
Schmerzhafte nächtliche Wadenkrämpfe sind weder eine Lappalie, noch sind sie selten. Schätzungen zufolge sind allein in Deutschland rund 2,8 Millionen Menschen betroffen. „Nur selten ist ein Elektrolytmangel Auslöser nächtlicher Wadenkrämpfe, so dass eine leider immer noch häufige Standardempfehlung der Magnesiumeinnahme sehr selten zielführend ist“, sagt Prof. Dr. med. Ralf-Joachim Schulz, Chefarzt der Geriatrie und Leiter des Altersmedizinischen Zentrums am St. Marien-Hospital, einem Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln. „Eine sorgfältige ärztliche Diagnostik und Therapie ist von entscheidender Bedeutung“, bestätigt Günter Rambach, Vizepräsident der Deutschen Schmerzliga e.V., „denn die Schmerzen, der Schlafmangel und seine Folgen zermürben die Betroffenen auf Dauer völlig“. Hier möchte die Patienteninitiative „Gute Nacht Wadenkrampf“ Abhilfe schaffen und Betroffene ermutigen, ihren nächtlichen Qualen mit professioneller Unterstützung ein Ende zu bereiten.
Professionelle Hilfe und Therapiemöglichkeiten
Bei schmerzhaften nächtlichen Wadenkrämpfen ist der Gang zum Arzt nicht übertrieben, sondern durchaus gerechtfertigt, denn nur ein Mediziner kann die mögliche Ursache herausfinden und effektive Therapiemöglichkeiten empfehlen. Als Ursachen können Vorerkrankungen, Haltungsfehler oder ein möglicher Nährstoffmangel bei Überanstrengung, aber auch Alkohol- und Tabakkonsum, in Frage kommen. Und manchmal tritt der Wadenkrampf auch ohne klare Ursache auf. Auch in diesem Fall stehen dem Arzt wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wichtig für Diagnose und anschließende Therapie ist das ausführliche Gespräch mit dem Arzt. Mit Checkliste und Schmerztagebuch, die man unter www.gute-nacht-wadenkrampf.de findet, kann man sich optimal auf den Arztbesuch vorbereiten. Foto: Cassella-med GmbH & Co/akz-o.