Am Wochenende wurde die Ortsfeuerwehr Wiedensahl der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Niedernwöhren zu einem ungewöhnlichen Einsatz gerufen: Es ging um eine Kleintierrettung in einem Wintergarten eines Wohnhauses. Vor Ort angekommen fanden die acht ehrenamtlichen Feuerwehrleute eine über einen Meter lange Schlange im Wintergarten vor.
Die Schlange wurde als heimische Ringelnatter identifiziert, was auch durch die Integrierte Regionalleitstelle (IRL) der Landkreise Schaumburg und Nienburg/Weser nach Einsendung eines Fotos bestätigt wurde. Anhand der Länge dürfte sie entsprechend der Fachliteratur weiblich sein. Ringelnattern sind in der Roten Liste der gefährdeten Arten in Kategorie 3 (gefährdet) eingestuft, sie sind allerdings recht ungefährlich für den Menschen. Ein Feuerwehrmann ergriff sie mit seiner persönlichen Standard-Schutzausrüstung und setzte sie zunächst in einen Eimer, der so abgedeckt war, dass die Schlange noch Luft bekommen konnte. Die Schlange leistete dabei allerdings Widerstand und bespuckte den Feuerwehrmann mit einem übelriechenden Sekret. Daher wurde der Eimer zusätzlich noch in einen Müllsack gesetzt. Weitere Einsatzkräfte konnten die Anfahrt abbrechen.
Nach Absprache mit der Leitstelle und des Sachsenhägener Wildtier- und Artenschutzstation e.V. setzte die Feuerwehr das Tier bei einem Wiedensahler Teich, der einen natürlichen Lebensraum für diese Tiere darstellt und an dem ein Kamerad bereits andere Ringelnattern gesichtet hat, aus. Zunächst wollte die Schlange die Eimer-Müllsack-Kombination nicht verlassen und kehrte wieder dorthin zurück bis sie schließlich nach wiederholten Aussetzversuchen sehr schnell in den Büschen am Teich verschwand. Die Feuerwehr rückte gegen 14 Uhr von der Einsatzstelle ab.