Sich früh für die gute Zukunft engagieren | Wunstorfer-Stadtanzeiger

26.11.2024 11:46

Sich früh für die gute Zukunft engagieren

Jannik Haschke (3.v.li.) während der Jugendbeiratssitzung. (Foto: gk)
Jannik Haschke (3.v.li.) während der Jugendbeiratssitzung. (Foto: gk)
Jannik Haschke (3.v.li.) während der Jugendbeiratssitzung. (Foto: gk)
Jannik Haschke (3.v.li.) während der Jugendbeiratssitzung. (Foto: gk)
Jannik Haschke (3.v.li.) während der Jugendbeiratssitzung. (Foto: gk)

Er ist davon begeistert, die Möglichkeit zu haben, sich politisch mit und für die Jugendlichen in der Samtgemeinde Rodenberg engagieren zu können, betont der siebzehnjährige Rodenberger Jannik Haschke. Das ist nicht die Regel unter den Jugendlichen. Seit April ist er Vorsitzender des Jugendbeirates der Samtgemeinde. Mit diesem Gremium sieht er viele Möglichkeiten, etwas für die Jugendthemen vor Ort zu erreichen: „Es geht mir sehr darum, die Jugendpolitik wieder stärker in den Blick der Öffentlichkeit und somit ins Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen.“

Es gibt bei ihm ein politisches Grundinteresse und wohl auch eine Begabung dafür, wie es im Gespräch mit ihm deutlich wird. Ein entscheidendes Datum für den aktiven Start in seinem Wohnort war der 8. Oktober vor zwei Jahren, erklärt er. „Es war ein Tag vor der Landtagswahl. Da wurde ich an einem Wahlstand angesprochen, ob ich nicht Interesse hätte im damaligen Jugendparlament mitzuarbeiten. Und ob ich nicht auch andere Jugendliche kennen würde, die dort mitwirken möchten.“ Die Zeit für ein Jugendparlament war „da wohl noch nicht reif“, erklärt er weiter. Zum Jugendparlament müssten sich eine größere Zahl bereitfinden. Die war aber nicht für Kontinuität zu finden. Daraufhin habe man in Rodenberg die Form eines Jugendbeirates gewählt. „Dort ist die Zahl auf maximal 12 Personen begrenzt.“

Über eine WhatsApp-Gruppe hat er sich für die Bildung des Gremiums unter den Jugendlichen eingesetzt. „Der Anlauf gestaltete sich schwierig, einige sind allein aus terminlichen Gründen gleich wieder abgesprungen“, so Haschke. „Ich habe viele Freunde und Mitschüler angesprochen. Im April dieses Jahres waren es dann gerade die notwendigen drei Personen für eine entsprechende Gründungsversammlung.“ In dieser Versammlung wurde er zum Vorsitzenden. „Es werden sich noch mehr engagieren“, ist er sich sicher. „Jetzt sind es zwölf und es gibt weitere Interessenten, nachdem wir den Jugendbeirat zum Beispiel bei der Jugendfeuerwehr, in der Schule und in Vereinen vorgestellt haben.“ Da ist er sehr optimistisch und setzt sowohl auf stimmberechtigte Vollmitglieder wie auch auf weitere Interessierte, die mitarbeiten möchten.

Der Jugendbeirat hat auch den Auftrag, der Samtgemeinde Informationen liefern, die für die Jugendpolitik von Bedeutung sind. Haschke: „Es geht um eine stärkere Zusammenarbeit mit der örtlichen Politik. Es gibt bei den Räten durchaus Überschneidungen zwischen unseren und ihren Themen und Meinungen. Aber wir haben einen ganz anderen Blickwinkel bei den Themen, als die doch zumeist älteren Gremienmitglieder. Selbst im Jugendausschuss sind ältere Leute, was ich nicht abwertend meine.“ Die Kommunalpolitiker selbst äußerten sich positiv, über die Möglichkeiten des Jugendbeirates. Wohltuend sei für ihn dabei die deutliche Unterstützung durch die Verwaltung und den Samtgemeindedirektor Thomas Wolf. Auch in der Zusammenarbeit mit der Politik.

Seine Eltern sehen sein Engagement neben den schulischen Aufgaben positiv. Auch die Freunde sowie Mitschüler in der IGS Schaumburg sehen es positiv und durchaus auch mit Anerkennung. „Ich erlebe eine extrem positive Sympathie.“ Mit diesem Rückenwind möchte er auch möglichst viel bewirken. „Wir wollen langfristig denken und so auch die Zukunftspolitik vor Ort mitgestalten. Denn heute werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Politik ist ein langfristiger Prozess. Man muss sich viel früher engagieren, um in einer guten Zukunft leben zu können“, beschreibt er seine politische Motivation. „Zum Beispiel bei der Frage der Windenergie. Dort werden in nächster Zeit Entscheidungen getroffen, wo der Jugendbeirat, wenn auch ohne Stimmrecht, dabei sein kann, um Einfluss zu nehmen. Wenn ich dann in 20 Jahren hier noch wohne, werden mich die Entscheidungen von heute unmittelbar betreffen. So auch bei der Frage der Industrieansiedlung. Schulden dürfen wir auch nicht ohne Ende machen.“

Die Nahziele stehen fest: Zwei große Sachen, die ihn sehr bewegen, beschreibt er so: „Die aktuelle Situation für Jugendliche in der Samtgemeinde soll verbessert werden, mit Treffpunkten und Angeboten in Form von Veranstaltungen, zu denen alle jungen Leute eingeladen werden, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Das nächste größere Ziel ist ein Jugendtreff für die Samtgemeinde. „Darauf möchten wir nicht ewig warten, sondern möchten es gerne bis Mitte nächsten Jahres verwirklicht haben. Hoffen es jetzt noch in den Haushalt 2025 zu bekommen. Räumlichkeiten und Fragen der Leitung haben wir schon gemeinsam mit der Verwaltung ins Auge gefasst.“ Dort soll es dann ein Leitungsteam von Jugendlichen geben, das alles demokratisch und transparent gestaltet.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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