Der Vortrag trägt den Titel „Menschen im Toten Moor – eine Sozialgeschichte des Sumpfes am Steinhuder Meer“. Die Arbeit im Moor war Knochenarbeit. Das wussten schon die Kleinbauern im 18. Jahrhundert. Nur wer in äußerste Not geraten war, schuftete in Torfstichen und Entwässerungsgräben und wusste, dass er nicht alt werden würde.
Mit dem Einzug der Industrie im 19. Jahrhundert wurde dieses Grauen noch potenziert. Hunderte von Wanderarbeiterinnen und -arbeitern aus den Armutsregionen vor allem Osteuropas verdingten sich bei den hiesigen Torfunternehmen. In beiden Weltkriegen wurden Kriegsgefangene aus verschiedenen Ländern als Zwangsarbeiter im Toten Moor eingesetzt.
Seit Ende der 1950er Jahre kamen dann wieder Wanderarbeiter – nun aus Südeuropa. Heute ist der Sumpf weitgehend trockengelegt, die Arbeit bald getan – Arbeit, die Natur und Menschen gleichermaßen zerstörte. Und trotz Klimaschädlichkeit wird der Torfabbau im Toten Moor fortgesetzt. Foto: privat