„Rhapsodie Hébraïque - Kirche trifft Synagoge“, so lautet der Titel der Musik zur Einkehr am Sonntag, dem 4. August, um 17.30 Uhr, in der Stiftskirche des Klosters Loccum. Semjon Kalinowsky, Viola („Bratsche“) und Konrad Kata, Orgel spielen Werke von Louis Lewandowski, Joseph Gabriel Rheinberger, Felix Mendelssohn Bartholdy, Maurice Ravel und weiteren Komponisten. Silke van Doorn, Studienleiterin am Loccumer Predigerseminar wird die Musik um Texte und liturgische Elemente ergänzen. Der Eintritt ist frei.
In den evangelischen Kirchen der EKD wird am kommenden Sonntag der sogenannte Israelsonntag begangen, in dem es um die jüdischen Wurzeln der christlichen Kirchen geht. Die Musik zur Einkehr greift das Thema musikalisch auf, indem sowohl Kompositionen aus der jüdischen Tradition als auch aus der christlichen Tradition in Dialog treten. Semjon Kalinowsky erhielt seine künstlerische Ausbildung als Bratschist an der Staatlichen Hochschule für Musik Lemberg (1977-84) und später an der Staatlichen Musikakademie Danzig (1984-85). Als Solist und Kammermusiker tritt er regelmäßig bei renommierten Festivals in Europa und Israel auf. Er ist Mitglied beim Trio Arpeggione und spielt regelmäßig im Duo mit seiner Frau, der Pianistin Bella Kalinowska..
Zu den Höhepunkten der letzten Konzertsaisons gehörten seine Auftritte bei solchen Festivals, wie: Wuppertaler Orgeltage, Orgelfestival Rønne, IDO Düsseldorfer Orgelfestival, Bach-Tage Aachen, Orgelfestwochen Rheinland-Pfalz, Jewish Musik Days in Haifa, Orgelsommer Lübeck, Orgelsommer Darmstadt, Pargas Orgeldagar, Het Orgel Park Amsterdam, Orgelfrühling Eisenstadt, Orgeltage Hohenems, Orgelfestival Svendborg, Kathedralfestival Brügge und Orgelfestival Malta. Als Herausgeber hat Semjon Kalinowsky zahlreiche in Vergessenheit geratene Werke für Viola, deren Notenmanuskripte er in den europäischen Musikbibliotheken aufgespürt hat, bei namhaften Verlagen wie: Robert Lienau, Peters, Hofmeister, Schott und Bärenreiter veröffentlicht. Semjon Kalinowsky spielt eine Viola von Johann Baptist Schweitzer, 1817.
Konrad Kata studierte 1987 bis 1992 Orgel bei Joachim Grubich an der Frédéric-Chopin-Musikakademie in Warschau und 1992 bis 1998 bei Martin Haselböck an der Musikhoschschule Lübeck. Seine Ausbildung vertiefte er bei über 20 Meisterkursen, die er bei führenden europäischen Pädagogen absolviert hat. In den Jahren 1994 und 1995 erhielt er Prämien beim Lübecker Possehl-Musikpreis-Wettbewerb und 1996 bekam er den 3. Preis beim Johann-Heinrich-Schmelzer-Wettbewerb in Melk, Österreich. In den Jahren 1999-2009 erweiterte er seine Horizonte durch das Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Als Kammermusiker ist er Mitglied im Trio St. Cäcilia und ein gefragter Continuo-Spieler (Orgel und Cembalo) in verschiedenen Ensembles und Orchestern in Norddeutschland. Seit mehreren Jahren verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Bratschisten, Semjon Kalinowsky.
Konrad Kata ist Organist in der Pfarrei „Zu den Lübecker Märtyrern“ in Lübeck. Seit 1987 führt ihn eine rege Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker ins In- und Ausland. Rundfunk- und CD-Einspielungen begleiten seine musikalischen Aktivitäten.