„Flex-Anruf-Bus“ soll im März starten | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Flex-Anruf-Bus“ soll im März starten

Der „Flex-Anruf-Bus” soll unter anderem den Anschluss an den Bahnhof in Lindhorst verbessern.  (Foto: bb)
Der „Flex-Anruf-Bus” soll unter anderem den Anschluss an den Bahnhof in Lindhorst verbessern. (Foto: bb)
Der „Flex-Anruf-Bus” soll unter anderem den Anschluss an den Bahnhof in Lindhorst verbessern. (Foto: bb)
Der „Flex-Anruf-Bus” soll unter anderem den Anschluss an den Bahnhof in Lindhorst verbessern. (Foto: bb)
Der „Flex-Anruf-Bus” soll unter anderem den Anschluss an den Bahnhof in Lindhorst verbessern. (Foto: bb)

Voraussichtlich im März werden der Landkreis und die Schaumburger Verkehrsgesellschaft mit dem „Flex-Anruf-Bus“ eine Ergänzung zum bestehenden Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Samtgemeinde Lindhorst an den Start gehen lassen. Die Kleinbusse sollen ohne festen Fahrplan und Linienwege unterwegs sein, um Passagiere zu Bahnhöfen und Bushaltestellen zu bringen sowie auch Fahrten über diese Zubringerfunktion hinaus zu ermöglichen.

Alle Eckdaten des neuen Systems sind noch nicht festgelegt, wie Stephan Schröder vom Landkreis Schaumburg, Dirk Rottmann von der Schaumburger Verkehrsgesellschaft, Manfred Völker vom Senioren- und Behindertenbeirat der Samtgemeinde Lindhorst sowie Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler in einer gemeinsamen Pressemitteilung festhalten. Seien hier weitere Einzelheiten festgezurrt, werde es auch öffentliche Informationsveranstaltungen geben.

Flexibles und veränderbares Angebot

Hintergrund sei das Mobilitätskonzept des Landkreises, das als Standard für den ÖPNV auf die stündliche Anbindung aller Orte setze, so Stephan Schröder. Allerdings seien viele Orte zu klein, um sie im Stundentakt anbinden zu können. Auch lohe sich ein Abendverkehr mit großen Bussen nicht. „Hier springt das Modell „Flex-Anruf-Bus“ ein. Das System soll nach einem einheitlichen, verständlichen Konzept im gesamten Landkreis eingeführt werden“, fügte Stephan Schröder hinzu.
In der Pressemeldung begrüßte Manfred Völker die „Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs“ in der Samtgemeinde. Eine solche sei auch dringend nötig. 2023 habe der Senioren- und Behindertenbeirat eine Arbeitsgruppe zum Thema gebildet und viele Gespräche auch mit den Bürgern geführt. „Eine für uns wichtige Information war auch, dass in der Mobilität eingeschränkte Bürger nicht unbedingt zu Hause abgeholt werden wollten“, so Völker. Wichtig sei, dass das Angebot flexibel und veränderbar sei.
Stephan Schröder hielt fest, dass die Samtgemeinde Lindhorst bereits vom „angenäherten Stundentakt auf der Linie 2004 Stadthagen – Lindhorst und dem dichteren Fahrplan der Linie 2008 Lindhorst – Lauenau profitiere.

Buchung über App oder Telefon

Der zusätzliche neue „Flex-Anruf-Bus“ kann über die neue „SHG mobil-App“ oder auch telefonisch gebucht werden und als Zubringer zu Linienbussen oder dem Bahnverkehr dienen, aber auch eigenständige Fahrten durchführen
Manfred Völker: „Die telefonische Buchung ist unerlässlich für die Menschen, die zurzeit noch nicht in der Digitalität vernetzt sind. Die Möglichkeit der Fahrt zum Bahnhof in Lindhorst und damit die Anbindung an das Bahnnetz ist unverzichtbar.“
Stephan Schröder und Dirk Rottmann schilderten, dass es im neuen System ein Haltestellennetz geben werde, aber keine festen Fahrwege. Innerhalb eines Bedienungsgebietes könne der „Flex-Anruf-Bus“ für eine Fahrt zwischen zwei beliebigen Haltestellen gebucht werden. Anders als beim Linienbus gehe es hier um ein System „virtueller Haltestellen“. Schließlich sollen diese unkompliziert eingerichtet werden können. Das System soll flexibel bleiben: Zeigen es die Bedarfe auf, soll eine dieser „virtuellen Haltestellen“ rasch an einen anderen Ort verlegt werden können.

Abstimmung mit der Samtgemeinde

Diese Haltestellen könnten beispielsweise in der Nähe von Arztpraxen positioniert werden, um deren Erreichbarkeit zu erleichtern. Wie gesagt, soll zudem die Anbindung an die Bahn- und Linienbus-Haltestellen gefördert werden. Mit der Samtgemeinde Lindhorst soll abgestimmt werden, wo diese virtuellen Haltepunkte für den „Flex-Anruf-Bus“ entstehen. Hierbei wird auch der Senioren- und Behindertenbeirat unterstützen. Wichtig sei die bürgerfreundliche Positionierung der Start und Zieladressen, so Manfred Völker. Für die Gemeinden entstehen durch das zusätzliche, stetig anpassbare System keine direkten zusätzlichen Kosten.
Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler betonte: „Ich freue mich sehr und bin dankbar, dass der Landkreis Schaumburg und die Schaumburger Verkehrsgesellschaft im Bereich der Samtgemeinde Lindhorst einen Bedarfsverkehr innerhalb des ÖPNV einrichten werden.“
Völker, Rottmann und Schröder hielten fest, dass die Neuerung nach der Einführung sicherlich auch Herausforderungen mit sich bringen werde. Hierauf könne man im flexiblen System jedoch reagieren. „Wir wünschen uns, dass sich die betroffenen Nutzerinnen und Nutzer melden damit eine gemeinsame Lösung erarbeitet wird“, hielten sie fest.


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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