Die Stadtwerke senken entgegen des allgemeinen Trends ihre Preise zum Jahreswechsel. Demnach kommt im Tarif meergas plus bei einem jährlichen Verbrauch von rund 20.000 kWh eine Ersparnis von rund 600 Euro zustande, sagt Heike Kröger, Leitung Vertrieb, Kundenservice und Marketing. Wer auch Strom über die Stadtwerke bezieht, kann bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3500 kWh rund 200 Euro sparen. Die genauen Preise und Tarifbestandteile werden Kunden in den kommenden Tagen per Post mitgeteilt sowie öffentlich bekanntgemacht.
”Wir sind wieder da”, kommentiert Stadtwerke-Chef Henning Radant die Preissenkung. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen aufgrund vergleichsweise hoher Preise etwa 20 Prozent seiner Kunden verloren. Nun hofft Radant auf den Turnaround. Die zuletzt ungünstige Preisentwicklung hatte einen Grund. Während der Energiekrise nahmen die Stadtwerke vermehrt neue Kunden auf, die durch Pleiten anderer Unternehmen ohne Versorgung dastanden. ”Damals hat die Politik die Stadtwerke als Rettungsinsel gepriesen, heute wird wieder gesagt, sucht Euch den günstigsten Anbieter. Das passt nicht zusammen”, so Radant. Denn durch die vermehrte Aufnahme neuer Kunden mussten die Stadtwerke Gas- und Strommengen zu höheren Marktpreisen nachkaufen, was die eigentliche Strategie, nach Risikohandbuch zu verfahren und damit stabile Preise zu garantieren, weitgehend zunichte machte.
Nachdem sich Bezugspreise und Marktumfeld erholten, traten auch wieder zunehmend Unternehmen mit günstigen Lockangeboten auf, die die günstigen Preise an den Spotmärkten nutzten. Die Stadtwerke verloren einerseits Kunden und blieben andererseits auf überschüssigen teuer eingekauften Energiemengen sitzen, die an der Börse wiederum nur mit deutlichen Abschlägen veräußert werden konnten. Jetzt habe sich die Lage aber wieder normalisiert, sagt Radant. Für 2025 bestehe Sicherheit und auch für 2026 laufe die Tranchenbeschaffung gut. Einziger Unsicherheitsfaktor sind gesetzliche Umlagen wie die Gasspeicherumlage, die alle sechs Monate angepasst werde.
Unterdessen wird die sogenannte Marktraumumstellung im Mai 2025 abgeschlossen sein. Erdgas der Gruppe L wird dann durch Erdgas der Gruppe H ersetzt. Dafür mussten die rund 13.000 Geräte in Wunstorf erfasst, überprüft und ggf. angepasst oder umgestellt werden. Etwa 100 Geräte sind nicht mehr für H-Gas geeignet und müssen nun bis Mai ersetzt werden.