Seit gut einem Jahr erarbeitet Heiner Stelter einen Energiebericht für die Samtgemeinde Rodenberg. Damit nimmt er ehrenamtlich eine Aufgabe wahr, „für die wir aktuell in der Samtgemeinde Rodenberg keine Stelle haben“, hob Samtgemeindedirektor Dr. Thomas Wolf im Ausschuss für Umwelt, Klima und Tourismus hervor. Stelter bringe aus seiner beruflichen Tätigkeit entsprechende Qualifikationen und Erfahrungen mit, und habe sich für diese Arbeit selbst angeboten.
Der im Niedersächsischen Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes und zur Minderung der Folgen des Klimawandels (NKlimaG) verankerte Energiebericht der Kommunen, ist aus sich der Landesregierung das „Kernelement des kommunalen Energiemanagements“. Er erfasst systematisch, wie viel Energie die öffentlichen Gebäude, die Straßenbeleuchtung, die Kläranlage und alle weiteren Liegenschaften verbrauchen und welche Kosten dabei entstehen. Somit gibt er einen Überblick, über den energetischen Zustand der kommunalen Liegenschaften. Für alle Kommunen in Niedersachsen ist seit 2022 ein jährlicher Energiebericht vorgeschrieben. In der Samtgemeinde Rodenberg existiert dieser bisher noch nicht. Daher forderten die GRÜNEN Rodenberg die Erstellung eines Energieberichtes und außerdem beantragt, das Thema auf die Tagesordnung des Ausschusses zu setzen.
Im April 2023 habe er sich mit entsprechenden Mitarbeitenden der Samtgemeinde zum ersten Mal hierfür zusammengesetzt, erläuterte Stelter vor dem Ausschuss. Was bisher als erste Ergebnisse benannt werden könnten, sind erfasste Veränderungen und Entwicklungen, über die Jahre 2021 bis 2023, und somit eine „erste und vorsichtige Stufe eines Energiemanagement“, so Stelter während der Vorstellung seiner Arbeit. Anhand der entsprechenden Verbräuche der einzelnen gemeindlichen Gebäude und Einrichtungen, wurden zunächst Vergleiche untereinander und über entsprechende Zeiträume möglich. „Bei der Auswertung konnte als Erstes ermittelt werden, wer die größten Verbrauchsstellen sind“, so Stelter. Danach könne analysiert werden, wo und wie Verbesserungen stattfinden könnten. Erst dann könnten konkrete Maßnahmen umgesetzt und ein Ausblick für weitere Ziele beschrieben werden.
Schließlich gehe es beim Energiebericht um das Ziel der Einsparungen. Also gehöre dazu die Gegenüberstellung der Kosten von Gas und Strom. Bei der Erfassung wurde besonders deutlich, so der Berichtende weiter, das alle Liegenschaften, „das Klärwerk, die Pumpen der Wasserversorgung oder auch die öffentliche Beleuchtung die größten“ und somit teuersten Verbraucher sind. Z den großen Verbrauchern gehören auch die Kindertagesstätten, Schulen und Sporthallen. „Eine der Turnhalle zeige so viel Energieverbrauch auf, wie alle weiteren zusammen. Da werde ich genauer hinschauen, woran es liegt.“ Und er prognostizierte: „Ohne großen Aufwand wären zehn Prozent Einsparungen möglich.“ Die Verwaltung hätte auf Grundlage eines Energieberichts die Möglichkeit, gemeinsam mit der Politik eine entsprechende Priorisierung vorzunehmen, seine Empfehlung.
Wichtig ist, dass der Energiebericht keine freiwillige Leistung der Kommune ist, sondern eine zu erfüllende gesetzliche Anforderung. Er muss jährlich erstellt und den entsprechenden kommunalen Gremien vorgelegt werden. Damit können die Verantwortlichen notwendige Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz auf Basis einer objektiven Entscheidungsgrundlage veranlassen. Auf diese Weise schafft ein Energiebericht die Voraussetzungen für ein strukturiertes Vorgehen und kosteneffiziente Entscheidungen der Kommune auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz.
Samtgemeindedirektor Thomas Wolf teilte dem Ausschuss in der Sitzung mit, dass Reiner Stelter im Umfang eines kleineren Beschäftigungsvertrags für diese Aufgabe weiterhin tätig sein wird.