Doch was hat es mit dem Wasserfußabdruck auf sich? Im Gegensatz zum direkten Wasserverbrauch rechnet der Wasserfußabdruck auch das indirekt genutzte Wasser mit ein. Die in Produkten versteckte Wassermenge wird häufig als virtuelles Wasser bezeichnet. Der Wasserfußabdruck ist die gesamte Menge Wasser, die Nationen, Unternehmen oder Verbraucherinnen und Verbraucher in Anspruch nehmen. Das Besondere des Konzepts ist, dass die Wassermenge, die in den Herstellungsregionen für die Produktion eingesetzt, verdunstet oder verschmutzt wird, mit dem Konsum dieser Waren im In- und Ausland in Verbindung gebracht wird. Das Einteilen des gebrauchten Wassers in Kategorien ist dabei für eine spätere Bewertung des Wasserfußabdrucks hilfreich. „Grünes Wasser“ ist das natürlich vorkommende Boden- und Regenwasser, welches von Pflanzen aufgenommen und verdunstet wird. Es ist relevant für landwirtschaftliche Produkte. „Blaues Wasser“ ist Grund- oder Oberflächenwasser, das zur Herstellung eines Produktes genutzt wird und nicht mehr in ein Gewässer zurückgeführt wird. In der Landwirtschaft wird es verwendet, wenn Felder künstlich bewässert werden müssen. „Graues Wasser“ beschreibt die Wassermenge, die nötig wäre, um Gewässerverunreinigungen so weit zu verdünnen, dass die Wasserqualität den gesetzlichen oder vereinbarten Anforderungen entspricht. Sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft fällt graues Wasser an. Durch Herstellungsprozesse oder durch die Verwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln können Schadstoffe in Böden und Gewässer gelangen. In der industriellen Produktion und in der Landwirtschaft wurden viele Abläufe optimiert und dadurch Wasser gespart. Doch der reduzierte Verbrauch führte nicht zwangsläufig zu weniger Schadstoffen in den Gewässern. Um den „grauen“ Wasserfußabdruck zu verringern, muss zusätzlich der Schadstoffeintrag in die Gewässer reduziert werden.

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Wer hat das virtuelle Wasser erfunden?
Der britische Wissenschaftler John Anthony Allan führte den Begriff „virtuelles Wasser“, genauer gesagt „virtueller Wasserverbrauch“, Anfang der 1990er Jahre ein. Er soll dem Nutzer bzw. Verbraucher von Nahrungs- und Konsumgütern zeigen, dass mit dieser Nutzung auch ein Wasserverbrauch einhergeht.