„Es ist schon etwas Besonderes, jemandem für seine Verdienste eine Medaille überreichen zu dürfen”, sagte Landrat Jörg Farr. Im Landkreis Schaumburg komme das bei 160000 Einwohnern drei bis vier Mal im Jahr vor. Darum sei die Auszeichnung „Medaille für vorbildliche Verdienste um den Nächsten” für Jutta Meier-Stenzel durch den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister eine herausgehobene Ehrung. In Sportvereinen in der Jugendarbeit, bei der Feuerwehr und anderen Institutionen sei das Wort „Ehrenamt” in aller Munde, so Farr. Was jedoch wenigen einfalle, seien die vielen Menschen, die sich im Privatleben engagieren innerhalb der Familie oder in der Nachbarschaft. Für Jutta Meier-Stenzel sei es selbstverständlich, ihren Ehemann zu betreuen und zu pflegen und die eigene Tochter zu fördern. Auch habe sie den Neffen adoptiert. „Was sie aber besonders auszeichnet, ist ihr Engagement um die Familie Hiller”, erwähnte der Landrat. Nach dem Schlaganfall von Frau Hiller habe die 49-Jährige gemeinsam mit ihrem Mann ihre Pflege und die des Sohnes Martin übernommen. Dann verstarb Herr Hiller im Jahr 2007, die Not war groß. Normalerweise hätten Frau und Sohn Hiller in ein Pflegeheim ziehen müssen. Doch im Hause Meier-Stenzel wurde alles behindertengerecht gestaltet, Mutter und Sohn Hiller selbstlos in die eigene Familie aufgenommen. „Das ist mehr als bloße Freundschaft, mehr als bloße Freundlichkeit und wirklich Nächstenliebe”, so Farr. Doch auch diese Aufgaben reichten der Hagenburgerin nicht aus. „Sie müssen über eine außergewöhnliche Energie verfügen”, merkte Farr an. Denn neben den genannten Aufgaben ist Meier-Stenzel engagiert im TSV als Übungsleiterin für die Wirbel- und Seniorensportgruppe sowie die Behindertenleichtathletikgruppe, Mitglied im geschäftsführenden Vorstand und selbst erfolgreiche Sportlerin. Das ist noch nicht alles. Die Geehrte nimmt das Amt der Küsterin in der St. Hedwig-Kirche in Steinhude wahr und ist Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der St. Bonifatius Kirche in Wunstorf. Schließlich ist Meier-Stenzel Beisitzerin im Vorstand des CDU-Kreisverbandes der Samtgemeinde und des Ortsverbandes. „Allein das würde die meisten Menschen schon ausfüllen”, so der Landrat. Jutta Meier-Stenzel habe nicht nur das Schicksal ihrer eigenen, sondern auch der Familie Hiller maßgeblich geprägt. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie Aufgaben übernehme, die andere professionellen Pflegediensten überlassen hätten, könne nur bewundert werden. „Sie sind ein Vorbild für andere”, sagte der Landrat. Er überreichte im Rathaus Hagenburg Jutta Meier-Stenzel die Medaille im Beisein ihrer Familie und Freunden. Zu den Gratulanten gehörten auch Hagenburgs Bürgermeister Josef Vorderwülbecke, Samtgemeindebürgermeister Jörn Wedemeier und der CDU-Kreisvorsitzende Klaus-Dieter Drewes. Foto: gi